Ich zitiere hier mal einen Passus aus meiner Heimatpostille, der Rhein-Zeitung, von gestern:
Klar ist bereits: Bei einem Komplett-Abbruch droht der Bundesliga ein finanzieller Verlust in Höhe von rund 750 Millionen Euro. Zahlreiche Spieler hatten sich angesichts der angespannten wirtschaftlichen Situation bereits zum Gehaltsverzicht bereit erklärt, in den unteren Ligen ist Kurzarbeit für die Mitarbeiter schon längst ein Thema.
Klar ist damit auch, wie fragil (oder "vulnerabel", wie man neuerdings ja auch gerne sagt) das Finanzsystem der BL und wie extrem abhängig man dabei von den Fernseh- und Sponsorengeldern ist. Aus diesem Grund setzen Seifert, Rummenigge oder Watzke alles daran, dass der Spielbetrieb bald wieder aufgenommen wird. Denn wenn diese aberwitzige Summe fehlt, wird es wohl nicht nur für die Zweitligisten eng.
Irgendwie erinnert mich die Rhetorik hier ein wenig an die Situation nach dem Attentat; es fehlt nur noch die Floskel, dass das ja Profis sind und die auch solche Situationen gut wegstecken können sollten...
Man muss sich aber auch mal klar machen, dass die meisten Drittligisten ihre Spieler längst in die Kurzarbeit geschickt haben. Das Kurzarbeitergeld beträgt zwischen 60 und 67% des Verdienstes. Angesichts dessen ist ein Gehaltsverzicht von 20% bei Leuten, die im Schnitt 4 Mio im Jahr verdienen, ein schlechter Witz. Wenn man den Vereinen den Hintern retten will, dann liegt doch hier der Hebel.