Klub-WM Viertelfinale: Real Madrid vs. BVB
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Re: Klub-WM Viertelfinale: Real Madrid vs. BVB
Ricken im Interview;
BVB-Geschäftsführer Lars Ricken flog nach dem Spiel trotz der Niederlage gegen Real Madrid glücklich zurück nach Deutschland.
"Wir sind Achter im europäischen Ranking, standen im Viertelfinale der Champions League und nun unter den besten Acht der Welt. Das kann sich sehen lassen", sagte Ricken der dpa.
"International war in den vergangenen beiden Jahren keine deutsche Mannschaft besser als wir."
Was will uns Ricken damit sagen?
Grundsätzlich ist das alles Fakt und nicht zu widerlegen.
Wenn er jedoch schon Dinge aus den letzten zwei Jahren aufzählt, sollte er eigentlich auch nicht verschweigen, dass wir national nicht mehr die zweite Kraft sind, sondern uns 3-4 Vereine den Rang abgelaufen haben und wir nur mit großem Zittern die CL erreicht haben!
Daher sollte der BVB primär sofort wieder seinen Fokus darauf richten, das Tagesgeschäft Bundesliga vom Saisonstart an ernst zu nehmen, denn die ist die Basis dafür, dass man zukünftig überhaupt zu den Top-Acht des Europäischen Fußballs zählen kann.
Daher mein Tipp: Bei aller aktuellen Freude über das Erreichte, streut euch nicht wieder Sand in die Augen und beweihräuchert euch an der Vergangenheit. Konzentriert euch auf die Basics (Bundesliga), damit das Zittern um die Teilnahme an der CL wieder aufhört.
Habe die Hoffnung jedenfalls noch nicht aufgegeben, dass es unter Kovać diesmal klappt, denn seine Einstellung zu seinem Beruf mag ich.
BVB-Geschäftsführer Lars Ricken flog nach dem Spiel trotz der Niederlage gegen Real Madrid glücklich zurück nach Deutschland.
"Wir sind Achter im europäischen Ranking, standen im Viertelfinale der Champions League und nun unter den besten Acht der Welt. Das kann sich sehen lassen", sagte Ricken der dpa.
"International war in den vergangenen beiden Jahren keine deutsche Mannschaft besser als wir."
Was will uns Ricken damit sagen?
Grundsätzlich ist das alles Fakt und nicht zu widerlegen.
Wenn er jedoch schon Dinge aus den letzten zwei Jahren aufzählt, sollte er eigentlich auch nicht verschweigen, dass wir national nicht mehr die zweite Kraft sind, sondern uns 3-4 Vereine den Rang abgelaufen haben und wir nur mit großem Zittern die CL erreicht haben!
Daher sollte der BVB primär sofort wieder seinen Fokus darauf richten, das Tagesgeschäft Bundesliga vom Saisonstart an ernst zu nehmen, denn die ist die Basis dafür, dass man zukünftig überhaupt zu den Top-Acht des Europäischen Fußballs zählen kann.
Daher mein Tipp: Bei aller aktuellen Freude über das Erreichte, streut euch nicht wieder Sand in die Augen und beweihräuchert euch an der Vergangenheit. Konzentriert euch auf die Basics (Bundesliga), damit das Zittern um die Teilnahme an der CL wieder aufhört.
Habe die Hoffnung jedenfalls noch nicht aufgegeben, dass es unter Kovać diesmal klappt, denn seine Einstellung zu seinem Beruf mag ich.
Re: Klub-WM Viertelfinale: Real Madrid vs. BVB
Ich würde die Aussagen von Ricken jetzt nicht zu hoch hängen. Schlussendlich sind es ja auch Fakten, wichtig ist einfach das man intern nicht die Augen verschließt und aufarbeitet was nicht gut gelaufen ist. Ricken, Kovac und auch Kehl werden das schon richtig analysieren und dann schauen wir mal was passiert.
Re: Klub-WM Viertelfinale: Real Madrid vs. BVB
Unbestätigten Gerüchten aus der vereinsinternen Kantinenküche zufolge hat man Aki, Lars, Sebastian sowie Nico sich während der Saisonanalyse am Sack kratzen sehen und dabei merkwürdig schaukelnde Bewegungen beobachtet. Leichte Freude-Freude Gefühle sollen auch zu hören gewesen sein. Matthias, der erst später hinzu stieß, fragte mehrmals nach warmen Wasser und Massageöl.Daher sollte der BVB primär sofort wieder seinen Fokus darauf richten, das Tagesgeschäft Bundesliga vom Saisonstart an ernst zu nehmen, denn die ist die Basis dafür, dass man zukünftig überhaupt zu den Top-Acht des Europäischen Fußballs zählen kann.

Gruß Ignazius
Re: Klub-WM Viertelfinale: Real Madrid vs. BVB
vor allem sollten wir mal wieder herausragende jugendarbeit machen, die sich nicht dadurch definiert, dass wir den westfalenpokal holen, sondern dass sich ein paar jungs in der ersten durchsetzen!
Eine Meinung.
Re: Klub-WM Viertelfinale: Real Madrid vs. BVB
Der gegenteilige Ansatz wäre, erneut auf alternde Stars zu setzen, die hohe Kosten verursachen, mit denen sich aber im Misserfolgsfall keine nennenswerten Transfererlöse erzielen lassen, weil ihr Alter und ihr Gehalt auf potenzielle Interessenten abschreckend wirken, sodass es zu einem Aussitzen der Verträge kommt.
Von dieser "Strategie" sollte man sich ja nun wirklich verabschieden.
Mit dem Stein der Weisen macht ein Schlauer Schotter.
Re: Klub-WM Viertelfinale: Real Madrid vs. BVB
https://www.ruhr24.de/bvb/bvb-kommentar ... 20614.html
Fakt ist: Der BVB hat in Anbetracht der schlagbaren Vorrunden- und Achtelfinalgegner das Minimalziel erreicht, mehr aber auch nicht. Die Spiele waren über weite Strecken bieder, der Fußball selten attraktiv, die individuellen Fehler zahlreich.
"Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende."
Re: Klub-WM Viertelfinale: Real Madrid vs. BVB
Ja. OK. Der BVB hat nicht overperformed.
Hatte irgendwer angesichts der KlubWM mit was anderem gerechnet?
Ich bin nicht unzufrieden. Und ich kann auch die Statements der Klubbosse verstehen.
Wichtig ist wie wir in die kommende Saison starten. Und vielleicht ist auch der Ansatz richtig, dass sich die Jungs als Team gefunden haben während der USA-Reise.
Hatte irgendwer angesichts der KlubWM mit was anderem gerechnet?
Ich bin nicht unzufrieden. Und ich kann auch die Statements der Klubbosse verstehen.
Wichtig ist wie wir in die kommende Saison starten. Und vielleicht ist auch der Ansatz richtig, dass sich die Jungs als Team gefunden haben während der USA-Reise.
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Re: Klub-WM Viertelfinale: Real Madrid vs. BVB
Kann man so sehen, wenn man alles rechts links (Bedingungen) nicht für wichtig erachtet und auch nicht für irgendwelche Leistungen herhalten darf.Stumpen hat geschrieben: ↑So 6. Jul 2025, 18:07 https://www.ruhr24.de/bvb/bvb-kommentar ... 20614.htmlFakt ist: Der BVB hat in Anbetracht der schlagbaren Vorrunden- und Achtelfinalgegner das Minimalziel erreicht, mehr aber auch nicht. Die Spiele waren über weite Strecken bieder, der Fußball selten attraktiv, die individuellen Fehler zahlreich.
Meine die rein sportlichen. Alles andere ist Gerede in der Öffentlichkeit.
Aber ist ja nur eine Meinung die jeder haben darf, aber wenn man alles berücksichtigt was auch für einen sportlichen Wettbewerb von Bedeutung ist, ist dies meiner Meinung nach eine nicht zutreffenden Bewertung des sportlichen mit all seinen Randbedingungen (die ich garnicht mehr aufzählen möchte), die es ja glaube ich unbestritten geben hat.
"Nein, liebe Zuschauer, das ist keine Zeitlupe. Der läuft wirklich so langsam." (Werner Hansch) 

Re: Klub-WM Viertelfinale: Real Madrid vs. BVB
Gibt es aber für die anderen auch. Und es wird einen Sieger im Turnier geben der den Bedingungen getrotzt hat.RheinSiegBorusse hat geschrieben: ↑So 6. Jul 2025, 18:19Kann man so sehen, wenn man alles rechts links (Bedingungen) nicht für wichtig erachtet und auch nicht für irgendwelche Leistungen herhalten darf.Stumpen hat geschrieben: ↑So 6. Jul 2025, 18:07 https://www.ruhr24.de/bvb/bvb-kommentar ... 20614.htmlFakt ist: Der BVB hat in Anbetracht der schlagbaren Vorrunden- und Achtelfinalgegner das Minimalziel erreicht, mehr aber auch nicht. Die Spiele waren über weite Strecken bieder, der Fußball selten attraktiv, die individuellen Fehler zahlreich.
Meine die rein sportlichen. Alles andere ist Gerede in der Öffentlichkeit.
Aber ist ja nur eine Meinung die jeder haben darf, aber wenn man alles berücksichtigt was auch für einen sportlichen Wettbewerb von Bedeutung ist, ist dies meiner Meinung nach eine nicht zutreffenden Bewertung des sportlichen mit all seinen Randbedingungen (die ich garnicht mehr aufzählen möchte), die es ja glaube ich unbestritten geben hat.
Re: Klub-WM Viertelfinale: Real Madrid vs. BVB
In dem Sinne macht aber die Mehrheit der Verein weltweit dauerhaft mehr falsch als richtig. Eigentlich die Mehrheit der Sportler in sämtlichen Sportarten. Weil die Mehrheit der aktiven Sportler nie oder nur selten in den Genuss eines Endkampfes kommt oder um den Sieg eines Wettbewerbes spielen bzw. kämpfen kann. Haben wahrscheinlich alle irgendwie ein Mentalitätsproblem. Kämpfen zu wenig oder sind nicht gierig genug.Gibt es aber für die anderen auch. Und es wird einen Sieger im Turnier geben der den Bedingungen getrotzt hat.

Also: Wir waren im Viertelfinale der europäischen CL und sind gegen Barcelona ausgeschieden. Einem zu der Zeit spektakulär aufspielenden Verein. (Haben Real in der Saison vier mal (?) im Ergebnis her gespielt.) Warum sollten wir bei einer Klub WM innerhalb der gleichen Saison, bei erweiterten Bewerberkreis, zwanghaft deutlich weiter kommen? So gesehen haben wir bei der Klub WM das Ergebnis der vorgelagerten CL nur bestätigt.
Im Halbfinale stehen Real, Chelsea, Fluminense und Paris. Ohne Fluminense also alles Vereine, die in der CL (wirtschaftlich und sportlich) auch eher vor uns stehen. Man könnte jetzt statt Fluminense auch Man City schreiben, die aber zuvor gegen den Gegner von Fluminense ausgeschieden sind.
Frage: Hätten wir mit Blick auf die Statistik der letzten Jahre gegen Real bei der Klub WM innerhalb zweier Spiele (CL Modus) deutlich bessere Chancen auf das Erreichen des Halbfinales gehabt? Hin und Rückspiel jeweils in Madrid und Dortmund.
Noch ein kurzer Überblick: Chelsea hat aktuell ein Transferminus von fast 250 Millionen. Paris tritt bei der Klub WM als CL Sieger an. Real Madrid hat im letzten Jahr die CL gewonnen. Ironischer Weise im Finale gegen den BVB. Fluminense ist zweifelsohne der Außenseiter der Gruppe. War aber in der Vorrunde Gruppengegner von uns und am Ende zweiter der Gruppe.
Gruß Ignazius
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Re: Klub-WM Viertelfinale: Real Madrid vs. BVB
Die Argumentation, dass unser Abschneiden bei der Klub-WM „folgerichtig“ sei, weil wir ja schon in der Champions League im Viertelfinale ausgeschieden sind, mag auf den ersten Blick logisch wirken. Doch genau diese Logik ist es, die einen Verein wie den BVB dauerhaft auf ein „gut, aber nie ganz oben“-Level festnagelt. Es ist die Denkweise eines Herausforderers, nicht die einer (werden wollenden) Spitzenmannschaft.In dem Sinne macht aber die Mehrheit der Verein weltweit dauerhaft mehr falsch als richtig. Eigentlich die Mehrheit der Sportler in sämtlichen Sportarten. Weil die Mehrheit der aktiven Sportler nie oder nur selten in den Genuss eines Endkampfes kommt oder um den Sieg eines Wettbewerbes spielen bzw. kämpfen kann. Haben wahrscheinlich alle irgendwie ein Mentalitätsproblem. Kämpfen zu wenig oder sind nicht gierig genug.![]()
Also: Wir waren im Viertelfinale der europäischen CL und sind gegen Barcelona ausgeschieden. Einem zu der Zeit spektakulär aufspielenden Verein. (Haben Real in der Saison vier mal (?) im Ergebnis her gespielt.) Warum sollten wir bei einer Klub WM innerhalb der gleichen Saison, bei erweiterten Bewerberkreis, zwanghaft deutlich weiter kommen? So gesehen haben wir bei der Klub WM das Ergebnis der vorgelagerten CL nur bestätigt.
Im Halbfinale stehen Real, Chelsea, Fluminense und Paris. Ohne Fluminense also alles Vereine, die in der CL (wirtschaftlich und sportlich) auch eher vor uns stehen. Man könnte jetzt statt Fluminense auch Man City schreiben, die aber zuvor gegen den Gegner von Fluminense ausgeschieden sind.
Frage: Hätten wir mit Blick auf die Statistik der letzten Jahre gegen Real bei der Klub WM innerhalb zweier Spiele (CL Modus) deutlich bessere Chancen auf das Erreichen des Halbfinales gehabt? Hin und Rückspiel jeweils in Madrid und Dortmund.
Noch ein kurzer Überblick: Chelsea hat aktuell ein Transferminus von fast 250 Millionen. Paris tritt bei der Klub WM als CL Sieger an. Real Madrid hat im letzten Jahr die CL gewonnen. Ironischer Weise im Finale gegen den BVB. Fluminense ist zweifelsohne der Außenseiter der Gruppe. War aber in der Vorrunde Gruppengegner von uns und am Ende zweiter der Gruppe.
Denn was steckt hinter dieser Haltung?
Das permanente Relativieren ersetzt Anspruch durch Akzeptanz.
„Warum sollten wir weiter kommen?“ ist die falsche Frage. Die richtige Frage muss lauten: "Warum sollten wir es nicht versuchen – mit allem, was wir haben?"
Wenn man beginnt, eigene Leistungen immer im Lichte der vermeintlichen Übermacht anderer zu erklären, verliert man den Anspruch, sich selbst dorthin zu entwickeln.
Wer ständig nach unten oder zur Seite blickt, wird nie an die Spitze kommen.
Natürlich stehen Real, Paris oder Man City derzeit sportlich und wirtschaftlich vor uns. Aber das ist keine Begründung für Selbstgenügsamkeit – es muss Ansporn sein. Sport lebt vom Wettkampfgedanken, von der Gier, die Beste zu sein. Wer sich mit „dem, was zu erwarten war“ zufriedengibt, hat schon aufgegeben, bevor er begonnen hat.
Mentalität ist nicht das Problem der Masse – sie ist das Unterscheidungsmerkmal der Spitze.
Es stimmt: Viele Sportler scheitern, viele Vereine erreichen nie das Finale. Aber das liegt nicht nur an Qualität, sondern oft an Mentalität. Der unbedingte Wille, mehr zu wollen, ist kein Luxus, sondern Grundvoraussetzung für Titel. Wer sagt, „wir haben unser Soll erfüllt“, kann in der Bundesliga Vierter werden – aber wird nie ein Champion.
Grosse Vereine entstehen durch grosse Ziele – nicht durch Erklärungen, warum es schwer ist.
Was Real Madrid, Bayern München oder Manchester City eint, ist nicht nur ein höheres Budget – es ist der Anspruch, jedes Jahr um alle Titel zu spielen. Auch in schwächeren Phasen. Das wird nach innen gelebt und nach aussen kommuniziert.
Der BVB hingegen sendet – durch genau solche Denkweisen – unterschwellig das Signal: „Wir gehören zu den Guten, aber mehr ist auch nicht nötig.“ Damit gewinnt man keine Titel, keine Mentalitätsspieler und keine Top-Talente, die sich mit Siegern umgeben wollen.
Erfolg beginnt im Kopf.
Wer den eigenen Weg stets im Schatten anderer bewertet, wird nie zur Sonne aufsteigen. Der BVB braucht keine pseudorealistischen Erklärungen für das Scheitern auf halber Strecke, sondern eine Kultur des Forderns, Förderns und Führens. Es ist legitim zu verlieren – aber nicht, es als Normalität zu verkaufen.
Zuletzt geändert von Tschuttiball am So 6. Jul 2025, 20:44, insgesamt 2-mal geändert.
Vielen Dank für alles Herr Dr. Reinhard Rauball!
Re: Klub-WM Viertelfinale: Real Madrid vs. BVB
Dem stimme ich voll zu. Andererseits dürfen wir nicht außer Acht lassen, dass Kandidaten für diese Positionen mit den Skills, die wir uns vorstellen nicht unbedingt in großen Mengen verfügbar sind. Ganz zu schweigen von dem Budget, das notwendig wäre solche Leutchen zu uns zu holen
Re: Klub-WM Viertelfinale: Real Madrid vs. BVB
Das ist jetzt nicht so böse gemeint, wie es vielleicht klingen mag, aber: Das sind alles Floskeln, die auch in einem 7,99-EUR-Buch mit dem Titel: "Wie jeder innerhalb eines Jahres reich werden kann" stehen könnten.Tschuttiball hat geschrieben: ↑So 6. Jul 2025, 20:43
Das permanente Relativieren ersetzt Anspruch durch Akzeptanz.
[...]
Wer ständig nach unten oder zur Seite blickt, wird nie an die Spitze kommen.
[...]
Mentalität ist nicht das Problem der Masse – sie ist das Unterscheidungsmerkmal der Spitze.
[...]
Erfolg beginnt im Kopf.
Es würde doch niemand bestreiten, dass Fußball auch Kopfsache ist.
Aber - da kann ich mich nur wiederholen - Du verabsolutierst das Mentalitätsthema.
Man sollte auch die Wirkung der Signale jeglicher Form nicht überschätzen, die von der Führungsebene ausgehen. Für die Spieler sind das im Zweifel eh Sesselfurzer. Man stelle sich etwa vor, wir haben eine Mannschaft mit lauter Bellinghams: Die gieren so oder so nach Erfolg, da können sich Watzke und Ricken auf der Tribüne die Eier schaukeln, während des Spiels einschlafen oder was auch immer.
Umgekehrtes Szenario: Man hat lauter Spieler mit dem Phlegma eines Julian Brandt. Glaubt jemand ernsthaft, dass man diesem Phlegma etwas entgegensetzt, wenn die Führungsetage großmündig Dinge einfordert oder über Niederlagen schimpft?
Selbst wenn es möglich wäre, dem ganzen Verein diese Mentalität irgendwie einzuimpfen (wie auch immer das funktionieren soll), wächst man im Normalfall auch nicht wesentlich über die eigenen Grenzen hinaus. Da kann man noch so oft auf die Zeit unter Klopp verweisen; das bleibt die Regel, die die Ausnahme bestätigt. Wenn man so etwas halbwegs verlässlich reprodzuieren könnte, würde das jeder machen oder zumindest versuchen. Auch Leverkusen und Frankfurt sind ja in den letzten Jahren nicht über sich hinausgewachsen, weil alle eine unfassbare Gier vorleben oder ein Mentalitätstrainer alle Spieler auf Vordermann gebracht hat, sondern weil die richtig gute Transfers gemacht haben und das nötige Quentechen Glück hatten.
Und wie soll das überhaupt funktionieren? Große Ankündigungen vor der Saison, das man jetzt ganz groß angreifen will. Wütendes Gepolter nach jeder Niederlage? Große Ankündigungen vor Spielen gegen Real oder Barca?
Natürlich kann sich ein Ricken vor dem Spiel gegen Real hinstellen und sagen: "Wir wollen ein Feuerwerk abbrennen und die über den ganzen Platz jagen". Er kann sich auch danach hinstellen und sagen: "Wir sind enttäuscht, weil wir immer gewinnen wollen und ein Viertelfinalaus reicht uns nicht". Glaubt jemand ernsthaft, das solche Aussagen Gier wecken und Kräfte freisetzen? Wie schon gesagt, da denken sich die Spieler: "Will der uns verarschen? Wir haben eine lange Saison hinter uns, kaum Urlaub, wir müssen hier teils um 12 Uhr mittags kicken bei übler Hitze und es ist die fucking Club WM... der hat leicht reden auf der schattigen Tribüne." Mit so etwas verspielt man nur vorschnell Glaubwürdigkeit.
Ricken kann sich auch hinstellen und sagen: "Nächste Saison wollen wir die Bayern jagen". Auch da werden sich die Spieler eher fragen, woher er diese Ansprüche nimmt.
Mir fallen zwei Vereine ein, die lautstark ihr Anspruchsdenken vorgelebt haben, die immer mehr wollten und vor jeder Saison neue große Ansprüche nach außen kommuniziert haben. Das sind der HSV und Schalke. Die sind am Ende an ihrem Größenwahn zugrunde gegangen.
Man kann ganz gewiss über einzelne Aussagen diskutieren und sich fragen, ob wir uns manchmal zu klein machen. Aber dieses Bild was hier gezeichnet wird, dass man einfach nur ein Klima der Gier und des Siegeswillen etablieren müsse, und dann kommt der Erfolg quasi von allein, ist komplett unrealistisch und maßlos übertrieben.
Re: Klub-WM Viertelfinale: Real Madrid vs. BVB
Naja. Ich find Tschutti hat da schon n Punkt. Wir machen uns oft zu klein & die Gier fehlt da nach Aussen immer mal.Shafirion hat geschrieben: ↑So 6. Jul 2025, 21:20
Man kann ganz gewiss über einzelne Aussagen diskutieren und sich fragen, ob wir uns manchmal zu klein machen. Aber dieses Bild was hier gezeichnet wird, dass man einfach nur ein Klima der Gier und des Siegeswillen etablieren müsse, und dann kommt der Erfolg quasi von allein, ist komplett unrealistisch und maßlos übertrieben.
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Re: Klub-WM Viertelfinale: Real Madrid vs. BVB
Ich verstehe deinen Punkt, und vieles davon ist auch nachvollziehbar. Natürlich bringt es nichts, mit grossen Ankündigungen durch die Medien zu marschieren, wenn dahinter keine Substanz steht. Und klar – „Mentalität“ allein gewinnt keine Spiele. Aber das heisst nicht, dass man die Bedeutung von Haltung und Anspruch unterschätzen sollte.Das ist jetzt nicht so böse gemeint, wie es vielleicht klingen mag, aber: Das sind alles Floskeln, die auch in einem 7,99-EUR-Buch mit dem Titel: "Wie jeder innerhalb eines Jahres reich werden kann" stehen könnten.
Es würde doch niemand bestreiten, dass Fußball auch Kopfsache ist.
Aber - da kann ich mich nur wiederholen - Du verabsolutierst das Mentalitätsthema.
Man sollte auch die Wirkung der Signale jeglicher Form nicht überschätzen, die von der Führungsebene ausgehen. Für die Spieler sind das im Zweifel eh Sesselfurzer. Man stelle sich etwa vor, wir haben eine Mannschaft mit lauter Bellinghams: Die gieren so oder so nach Erfolg, da können sich Watzke und Ricken auf der Tribüne die Eier schaukeln, während des Spiels einschlafen oder was auch immer.
Umgekehrtes Szenario: Man hat lauter Spieler mit dem Phlegma eines Julian Brandt. Glaubt jemand ernsthaft, dass man diesem Phlegma etwas entgegensetzt, wenn die Führungsetage großmündig Dinge einfordert oder über Niederlagen schimpft?
Selbst wenn es möglich wäre, dem ganzen Verein diese Mentalität irgendwie einzuimpfen (wie auch immer das funktionieren soll), wächst man im Normalfall auch nicht wesentlich über die eigenen Grenzen hinaus. Da kann man noch so oft auf die Zeit unter Klopp verweisen; das bleibt die Regel, die die Ausnahme bestätigt. Wenn man so etwas halbwegs verlässlich reprodzuieren könnte, würde das jeder machen oder zumindest versuchen. Auch Leverkusen und Frankfurt sind ja in den letzten Jahren nicht über sich hinausgewachsen, weil alle eine unfassbare Gier vorleben oder ein Mentalitätstrainer alle Spieler auf Vordermann gebracht hat, sondern weil die richtig gute Transfers gemacht haben und das nötige Quentechen Glück hatten.
Und wie soll das überhaupt funktionieren? Große Ankündigungen vor der Saison, das man jetzt ganz groß angreifen will. Wütendes Gepolter nach jeder Niederlage? Große Ankündigungen vor Spielen gegen Real oder Barca?
Natürlich kann sich ein Ricken vor dem Spiel gegen Real hinstellen und sagen: "Wir wollen ein Feuerwerk abbrennen und die über den ganzen Platz jagen". Er kann sich auch danach hinstellen und sagen: "Wir sind enttäuscht, weil wir immer gewinnen wollen und ein Viertelfinalaus reicht uns nicht". Glaubt jemand ernsthaft, das solche Aussagen Gier wecken und Kräfte freisetzen? Wie schon gesagt, da denken sich die Spieler: "Will der uns verarschen? Wir haben eine lange Saison hinter uns, kaum Urlaub, wir müssen hier teils um 12 Uhr mittags kicken bei übler Hitze und es ist die fucking Club WM... der hat leicht reden auf der schattigen Tribüne." Mit so etwas verspielt man nur vorschnell Glaubwürdigkeit.
Ricken kann sich auch hinstellen und sagen: "Nächste Saison wollen wir die Bayern jagen". Auch da werden sich die Spieler eher fragen, woher er diese Ansprüche nimmt.
Mir fallen zwei Vereine ein, die lautstark ihr Anspruchsdenken vorgelebt haben, die immer mehr wollten und vor jeder Saison neue große Ansprüche nach außen kommuniziert haben. Das sind der HSV und Schalke. Die sind am Ende an ihrem Größenwahn zugrunde gegangen.
Man kann ganz gewiss über einzelne Aussagen diskutieren und sich fragen, ob wir uns manchmal zu klein machen. Aber dieses Bild was hier gezeichnet wird, dass man einfach nur ein Klima der Gier und des Siegeswillen etablieren müsse, und dann kommt der Erfolg quasi von allein, ist komplett unrealistisch und maßlos übertrieben.
Denn genau da liegt aus meiner Sicht ein Missverständnis.
Wenn ich von Ambition, Mentalität oder Anspruch rede, dann meine ich nicht motivierende Worthülsen, die aus der Führungsetage in die Kabine hallen sollen. Sondern eine Grundhaltung, die ein Verein über alle Ebenen hinweg ausstrahlt – von der Kaderplanung über das tägliche Training bis zum Umgang mit Rückschlägen. Nicht als Show. Sondern als Kultur.
Du sagst, man solle den Effekt solcher Signale nicht überschätzen. Ich würde sagen: Man unterschätzt ihn oft – wenn er nicht nur als Ansage kommt, sondern als gelebter Anspruch.
Es geht nicht darum, Spieler zu „motivieren“, sondern darum, eine Umgebung zu schaffen, in der Leistung selbstverständlich ist, nicht die Ausnahme. In der Kontinuität im Denken herrscht. In der nicht Platz 4 das "Ziel" ist, sondern das absolute Minimum.
Was Transfers angeht: Natürlich braucht es ein gutes Scouting, etwas Glück, den richtigen Moment. Aber auch das wird massgeblich davon beeinflusst, welche Philosophie du als Verein nach innen und aussen verkörperst.
Ob du ein Umfeld bist, in dem Spieler besser werden wollen – oder eins, in dem sie sich schnell einrichten können.
Ob du ihnen einen sportlichen Plan bietest – oder vage Hoffnungen auf Entwicklung.
Man wird Erfolg nicht garantieren können, schon klar. Aber ohne eine klare, anspruchsvolle Ausrichtung, die sich nicht damit zufriedengibt, dass „eh andere wirtschaftlich vor uns sind“, bleibt man dauerhaft im Mittelmass hängen.
Und zu HSV und Schalke: Die sind nicht an Ambitionen gescheitert, sondern an mangelhafter Umsetzung, Chaos und fehlender sportlicher Substanz. Ambitionen machen dich nicht automatisch gross – aber ohne Ambition bleibst du definitiv klein.
Vielen Dank für alles Herr Dr. Reinhard Rauball!
Re: Klub-WM Viertelfinale: Real Madrid vs. BVB
Hallo, noch jemand zu Hause. Klopf, klopf. Halbfinale, Klub WM. Wir erinnern uns? Zwei Teams haben die letzten beiden Jahre jeweils die CL gewonnen. Ein Team nutzt seit Jahren ein Geldcheat und hat uns unter der Woche mal eben einen Spieler für gut 65 Millionen aus dem Vertrag gekauft.Das permanente Relativieren ersetzt Anspruch durch Akzeptanz.
Wer ständig nach unten oder zur Seite blickt, wird nie an die Spitze kommen.
Wie sollte ich sonst feststellen, wann ich oben angekommen bin? Was spricht dagegen, sich mal umzugucken? Machen die Bergsteiger auf dem Kipfel ja auch. Wenn sie zuvor nicht erfroren sind, trotz Mentaltrainer und Sherpas.

Und wenn man nur nach oben schauen soll, sieht man permanent nur Ärsche. Auch keine Motivation.


Tschutti, doch nicht etwa Grundkurs?Mentalität ist nicht das Problem der Masse – sie ist das Unterscheidungsmerkmal der Spitze.

Ist halt irgendwie auch blöd, wenn alle das selbe Buch lesen oder Börsenmakler sind. Definiere Spitze. Wenn ich ein Spitzenteam aus Fließbandarbeitern habe, profitieren die Arbeiter eher nicht so. Haben eher nicht so viel davon. Naja, bis auf die zusätzliche Möhre halt.
Quatsch. Große Vereine entstehen durch die Erfolgsmythen ihrer Historie, die nach wie vor vermarktet wird. Und schon damals nicht völlig frei von finanzieller Kaufkraft war. Real lebt und vermarktet sich noch heute über die sechziger Jahre Mannschaft. Ebenso wie sich München über die Zeit der siebziger Jahre definiert. Der "Aufstieg" zur Supermacht lief nur über jene Personen. Das war auch nicht nur Hoeneß. Mailand, Juve, Manchester, Liverpool das gleiche Bild.Grosse Vereine entstehen durch grosse Ziele – nicht durch Erklärungen, warum es schwer ist.
Und im Zweifel werden dort ganz andere Gelder bewegt. Man City oder auch Paris bzw. Chelsea brauchten seinerzeit nicht umsonst externe, fast unerschöpfliche Geldquellen. Kurz: Die haben ihren Erfolg nicht in erster Linie über Mentalität erreicht, sondern über mehr oder weniger kluges Investment.
Ich kann mich auch nicht erinnern, dass beim BVB niemand Titel gewinnen will.
Das funktioniert vielleicht bei irgendwelchen Motivationsgurus. Und auch da nur mit eher mäßigem Erfolg.Erfolg beginnt im Kopf. Wer den eigenen Weg stets im Schatten anderer bewertet, wird nie zur Sonne aufsteigen. Der BVB braucht keine pseudorealistischen Erklärungen für das Scheitern auf halber Strecke, sondern eine Kultur des Forderns, Förderns und Führens. Es ist legitim zu verlieren – aber nicht, es als Normalität zu verkaufen.
"Ich will, dass ihr wütend werdet. Und jetzt geht zum Fenster, reißt es auf und schreit ganz laut: Ich lass mir das nicht mehr länger gefallen. Ihr könnt mich alle mal am Arsch lecken." Ich schwöre dir, ich bin jeden Abend am Fenster.

Wie auch immer. Ich glaube, Ratgeberliteratur gehört mit zur umsatzstärksten Literatur überhaupt. Wir leben aber nicht in einer Gesellschaft der entspannten Superhelden, sondern in einer Gesellschaft mit steigender Anzahl von Depressionen und verdeckter Burnouts. Das ist die Wahrheit.
Mannschaftssport wird nicht nur über solche Dinge entschieden, wenngleich der Kopf natürlich wichtig ist. Aber das ist keine Exklusivität. Heute arbeitet jeder Verein damit.
Und dennoch wird es trotz bester Motivations oder Mentaltrainer noch Gewinner bzw. Verlierer in einem KO Spiel geben.
Man kann mit Motivationstraining auch keine klimatischen Umstände wegdenken. Wenn ich nur stark genug denke/ glaube, dass es 15 Grad sind, dann sind es auch nur 15 Grad. Eben weil die Wirklichkeit im bewussten Selbst stattfindet bzw. man sich über Denken oder Glauben selbst in diese Richtung konditionieren kann. Gleiches gilt für Erfolg. Man muss sich nur lange genug einreden, ein Turnier gewinnen zu können, dann gewinnt man es auch. Klingt total banal, aber so einfach ist es.
Gruß Ignazius
Zuletzt geändert von Ignazius5 am So 6. Jul 2025, 22:44, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Klub-WM Viertelfinale: Real Madrid vs. BVB
Ich glaube, wir drehen uns in der Diskussion langsam im Kreis, deshalb lasse ich das hier gerne als meinen letzten Beitrag zum Thema stehen – nicht aus Trotz, sondern weil meine Sicht eigentlich gesagt ist:
Mir geht’s nicht darum, mit PowerPoint-Mentalität Titel zu gewinnen. Ich halte aber daran fest, dass ein klarer Anspruch, der intern gelebt und extern glaubwürdig vertreten wird, eine Grundvoraussetzung für nachhaltigen Erfolg ist. Nicht als Garantie – aber als Fundament.
Dass Geld, Historie, Glück und Transfers eine Rolle spielen, ist unbestritten. Nur: Das trifft auf alle Top-Klubs zu.
Was sie unterscheidet, ist oft nicht das Budget allein, sondern die Haltung, mit der sie jede Saison angehen.
Die Art, wie sie Rückschläge bewerten. Wie sie Ziele definieren.
Und da sehe ich beim BVB immer wieder eine gewisse Genügsamkeit – zumindest in der Kommunikation und oft auch in der Ausrichtung.
Ich will nicht, dass wir plötzlich Titel fordern, die realistisch nicht erreichbar sind. Ich will, dass wir dorthin arbeiten.
Und zwar mit einer Kultur, in der Ambition nicht als Grössenwahn gilt – sondern als Normalzustand.
Das ist weder Träumerei noch Ratgeber-Prosa. Das ist schlicht und einfach: professionelles Anspruchsdenken.
In diesem Sinne – danke für den Austausch, ich fand’s trotz Unterschieden spannend.
Wir haben vielleicht einen anderen Blick auf Ursachen und Lösungsansätze – aber das Ziel, das Beste für den BVB zu wollen, eint uns ja am Ende dann doch. (?)
So und nun wünsche ich meinerseits allen ne schöne Sommerpause & frohe Transferdiskussionen, denn da wirds die Tage hoffentlich erneut zur Sache gehn
Mir geht’s nicht darum, mit PowerPoint-Mentalität Titel zu gewinnen. Ich halte aber daran fest, dass ein klarer Anspruch, der intern gelebt und extern glaubwürdig vertreten wird, eine Grundvoraussetzung für nachhaltigen Erfolg ist. Nicht als Garantie – aber als Fundament.
Dass Geld, Historie, Glück und Transfers eine Rolle spielen, ist unbestritten. Nur: Das trifft auf alle Top-Klubs zu.
Was sie unterscheidet, ist oft nicht das Budget allein, sondern die Haltung, mit der sie jede Saison angehen.
Die Art, wie sie Rückschläge bewerten. Wie sie Ziele definieren.
Und da sehe ich beim BVB immer wieder eine gewisse Genügsamkeit – zumindest in der Kommunikation und oft auch in der Ausrichtung.
Ich will nicht, dass wir plötzlich Titel fordern, die realistisch nicht erreichbar sind. Ich will, dass wir dorthin arbeiten.
Und zwar mit einer Kultur, in der Ambition nicht als Grössenwahn gilt – sondern als Normalzustand.
Das ist weder Träumerei noch Ratgeber-Prosa. Das ist schlicht und einfach: professionelles Anspruchsdenken.
In diesem Sinne – danke für den Austausch, ich fand’s trotz Unterschieden spannend.
Wir haben vielleicht einen anderen Blick auf Ursachen und Lösungsansätze – aber das Ziel, das Beste für den BVB zu wollen, eint uns ja am Ende dann doch. (?)
So und nun wünsche ich meinerseits allen ne schöne Sommerpause & frohe Transferdiskussionen, denn da wirds die Tage hoffentlich erneut zur Sache gehn

Vielen Dank für alles Herr Dr. Reinhard Rauball!
Re: Klub-WM Viertelfinale: Real Madrid vs. BVB
Wie kommst du zu der Meinung, dass es beim BVB ein solchen Fundament nicht gibt? Und nur weil man hohe Zielsetzungen hat oder formuliert, muss man deswegen nicht bereits Erreichtes gering schätzen oder gar als Misserfolg brandmarken. Nur weil man nicht ganz oben stand.Mir geht’s nicht darum, mit PowerPoint-Mentalität Titel zu gewinnen. Ich halte aber daran fest, dass ein klarer Anspruch, der intern gelebt und extern glaubwürdig vertreten wird, eine Grundvoraussetzung für nachhaltigen Erfolg ist. Nicht als Garantie – aber als Fundament.
Wenn wir also in der Saison im Viertelfinale der CL gegen ein zu der Zeit stark aufspielendes Barca rausgehen, mit welchem offenen Titelanspruch sollen wir dann zur Klub WM fahren? Das versteh ich nicht. Man muss ja auch glaubhaft bleiben.
Und wenn man dann bei der Klub WM im Viertelfinale gegen den letztjährigen CL Sieger rausgeht, gegen den man zudem in den letzten Jahren eine negative Bilanz hat, sehe ich da ehrlich auch kein Misserfolg. Und auch keine Fehleinschätzung hinsichtlich Bonusspiel, sondern eher eine realistische Einschätzung.
Wie viele Verein starten jedes Jahr in der CL? Wie viele Vereine davon können realistisch am Ende der Saison tatsächlich um den Titel mitspielen? Und nicht ein Verein der dort startet, würde sich gegen den Sieg wehren. Gleiches gilt für nationale Meisterschaften.
Und es stimmt einfach nicht, dass der BVB intern keinen Anspruch hat. Den hat er spätestens seit Edin noch nicht mal mehr extern.
Gruß Ignazius
Re: Klub-WM Viertelfinale: Real Madrid vs. BVB
Du formulierst es viel zu extrem, so wie schon wieder einige hier. Auch Weltuntergangsstimmung konnte ich nirgends sehen so wie es jemand betitelt hat. Es ist alles gut, es ist alles im Rahmen und jeder hier wird es überleben.Ignazius5 hat geschrieben: ↑So 6. Jul 2025, 19:05In dem Sinne macht aber die Mehrheit der Verein weltweit dauerhaft mehr falsch als richtig. Eigentlich die Mehrheit der Sportler in sämtlichen Sportarten. Weil die Mehrheit der aktiven Sportler nie oder nur selten in den Genuss eines Endkampfes kommt oder um den Sieg eines Wettbewerbes spielen bzw. kämpfen kann. Haben wahrscheinlich alle irgendwie ein Mentalitätsproblem. Kämpfen zu wenig oder sind nicht gierig genug.Gibt es aber für die anderen auch. Und es wird einen Sieger im Turnier geben der den Bedingungen getrotzt hat.![]()
Also: Wir waren im Viertelfinale der europäischen CL und sind gegen Barcelona ausgeschieden. Einem zu der Zeit spektakulär aufspielenden Verein. (Haben Real in der Saison vier mal (?) im Ergebnis her gespielt.) Warum sollten wir bei einer Klub WM innerhalb der gleichen Saison, bei erweiterten Bewerberkreis, zwanghaft deutlich weiter kommen? So gesehen haben wir bei der Klub WM das Ergebnis der vorgelagerten CL nur bestätigt.
Im Halbfinale stehen Real, Chelsea, Fluminense und Paris. Ohne Fluminense also alles Vereine, die in der CL (wirtschaftlich und sportlich) auch eher vor uns stehen. Man könnte jetzt statt Fluminense auch Man City schreiben, die aber zuvor gegen den Gegner von Fluminense ausgeschieden sind.
Frage: Hätten wir mit Blick auf die Statistik der letzten Jahre gegen Real bei der Klub WM innerhalb zweier Spiele (CL Modus) deutlich bessere Chancen auf das Erreichen des Halbfinales gehabt? Hin und Rückspiel jeweils in Madrid und Dortmund.
Noch ein kurzer Überblick: Chelsea hat aktuell ein Transferminus von fast 250 Millionen. Paris tritt bei der Klub WM als CL Sieger an. Real Madrid hat im letzten Jahr die CL gewonnen. Ironischer Weise im Finale gegen den BVB. Fluminense ist zweifelsohne der Außenseiter der Gruppe. War aber in der Vorrunde Gruppengegner von uns und am Ende zweiter der Gruppe.
Gruß Ignazius
Es geht doch jetzt um das Spiel gegen Real Madrid bei der Club WM. Nicht um die CL oder das Spiel gegen Barcelona. Und wo zum teufel hat hier jemand geschrieben dass wir bei dieser Club WM deutlich weiterkommen hätten müssen? Das wird wieder reininterpretiert damit es besser aussieht.
Es geht ganz alleine darum wie das Spiel unter gleichen äußerlichen Bedingungen angegangen wurde.
Oder sind die Spieler von real trotz höherer Qualität keine Menschen? Können die also bei 45 Grad ihr Potenzial immer voll ausschöpfen? Die haben richtig Gas gegeben in der 1. Halbzeit, waren immer schneller und spritziger. Das ist sicher eine Qualität. Aber trotzdem müssen diese Spieler diese Qualität auch abrufen können, egal wie heiß es ist oder wie der Rasenzustand ist.
Vom Ergebnis her kann man sich null beschweren wenn man das Spiel nicht gesehen hätte. Aber man hatte 85 Minuten den Eindruck als wäre es ok gegen Real nur 0:2 zu verlieren. Erst als uns Rüdiger einen aufgelegt hat wurde es nochmal eng.
Re: Klub-WM Viertelfinale: Real Madrid vs. BVB
Genau. Und das Unfassbare in diesem Spiel war, dass es uns fast noch gelungen wäre, in die Verlängerung zu gehen.Mike1985 hat geschrieben: ↑Mo 7. Jul 2025, 05:59 ...
Es geht doch jetzt um das Spiel gegen Real Madrid bei der Club WM. Nicht um die CL oder das Spiel gegen Barcelona.
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Vom Ergebnis her kann man sich null beschweren wenn man das Spiel nicht gesehen hätte. Aber man hatte 85 Minuten den Eindruck als wäre es ok gegen Real nur 0:2 zu verlieren. Erst als uns Rüdiger einen aufgelegt hat wurde es nochmal eng.