daysleeper18783 hat geschrieben: ↑Di 23. Aug 2022, 07:58
MattiBeuti hat geschrieben: ↑Mo 22. Aug 2022, 18:48
Ich tue mich schwer die erste Zeit unter Terzic zu negativ zu sehen. Dass es taktische Schwächen gab, hat man gesehen. Aber wie gut lief es denn unter Rose, als Haaland nicht mehr lieferte(bzw. verletzt war)? Schön anzusehen, war das selten. Ich bin mir auch sehr sicher, dass Terzic in den 12 Monaten Pause einige Eindrücke gesammelt hat. Nur muss man diese Eindrücke auch in die Praxis umsetzen und dabei benötigt man Erfahrung, die man nur durch Praxisarbeit sammeln kann. Wenn die Theorie im Kopf des Trainers über Erfolg oder Misserfolg bestimmen würde, wäre wohl Guardiola seit Jahren ungeschlagen.
Wie schon gesagt, ich bringe hier sehr gerne etwas Geduld mit, weil ich stark darauf baue, dass wir am Ende eine geile Ära erleben werden. Bis dahin wird es aber noch ruckelig laufen. Einen anderen Weg sehe ich aber nicht.
Es war sicherlich nicht alles gut unter Rose. Aber strukturierter Spielaufbau war grundsätzlich vorhanden, meist auch eine Idee. Und wir haben den Torrekord geknackt. So ganz unansehnlich kann es dann auch nicht gewesen sein. Ich denke auch weiterhin, dass wir ganz andere Probleme haben als das was auf der Bank sitzt. Vor Edin und mit Edin. Aber was man bisher sieht und was auch in seiner ersten Amtszeit klar zu erkennen war: Kein Angriffspressing. Wir ziehen uns extrem zurück, überlassen dem Gegner den Ball und attakieren erst ab der Mittellinie konsequenter. Hin und wieder dann mal eine situative Pressingaktion. Das wars. Das ist das totale Gegenteil davon, was Edin immer predigt. Ich hatte in der Vorbereitung Hoffnung, dass sich das ändert, weil da haben wir zumindest 45 Minuten immer gepresst. Davon ist grad absolut nichts zu sehen. Woran liegts? Zieht das Team nicht mit? Hat Edin erkannt, dass mit diesen Spielern ein Pressingsystem nicht möglich ist? Oder ist seine Philosophie (im Gegensatz zu dem von ihm geäußerten) doch ein Safety-First? Dazu kommt der zweite Punkt: Graumsamer Spielaufbau. Und wenn ich grausam sage, dann meine ich nicht existent. Da ist kein Plan. Kein Positionsspiel. Keine Bewegung. Die Außen viel zu hoch, das Mittelfeld verwaist, IV und AV die ärmsten Schweine. Ich denke derzeit haben 17 Mannschaften der Bundesliga ein besseres Aufbauspiel als wir (ohne jetzt genug von den anderen gesehen zu haben, aber schlechter sieht man es wahrscheinlich erst so ab Liga 4). Wie schlimm es ist, hat man nach Dahouds Auswechlung gesehen. Ein Spielaufbau sollte grundsätzlich teamweit einstudiert sein und nicht allein von einer Person abhängen. Es gibt Rollen und Positionen, die klar verteilt sein sollten. Bei uns war anscheienend der Plan den Ball Mo zu geben und der Rest zeigt sich dann. Folgerichtig brach dann der Spielaufbau komplett zusammen. Hier hauen alle danach auf Can ein. Vielleicht zum Teil richtig. War kein gutes Spiel. Ich glaube aber auch, dass es taktisch nach dem Wechsel einfach keinen Plan für das Aufbauspiel gab. Die Kombination von Pressing und Spielaufbau nimmt uns dann jede Dominanz und Kontrolle. Solange wir immerhin noch defensiv gut stehen (wie in seiner ersten Amtszeit) und wenig Tore kassieren, funktioniert das System bedingt, weil wir durch EInzelaktionen immer mal was aufgrund individueller Stärken reißen werden. Haut das aber nicht hin (und die Gegner werden sich mehr und mehr auf uns einstellen) geht das ganze ganz schnell den Bach runter. Vor allem, weil das Team seiner Stärken beraubt wird. Mal schauen wie es läuft, wenn wir mit Malen und Adeyemi zwei schnellere und Torgefährlichere Außen bringen. Aber ich habe noch wenig Hoffnung, wenn sich taktisch an den ober aufgezählten Dingen nichts ändert (und solange wir unser System an eine Person anpassen und alle anderen dafür eine eigentlich schlechter geeignete Position spielen).
... bin ich bei dir.
Zwei Anmerkungen.
a) man kann kein Angriffspressing spielen, wenn vorne zwei Spieler komplett ausfallen bzw. nur teilweise mitmachen.
b) ein ordentlicher Spielaufbau wird verdammt schwer, wenn technische Mängel und schlappige Pässe zum Stilmittel gehören.
Wie du schreibst, wenn Laufwegen nicht einstudiert sind und Spieler die zu bespielenden Räume nicht besetzen, schaut es nun mal nicht gut mit dem eigenen Spielaufbau aus.
Wenn man dazu noch die Räume für den den Gegner schafft, indem man sie nicht zustellt, dann kann einem die Glücksfee küssen wie sie will, dann geht es am Ende dahin.
Bremen hat mehr Pässe gespielt, hatte mehr Ballkontakte, ist mehr gelaufen und hat Auswärts fast so viele Zweikämpfe gewonnen, wie wir.
Bremen hat verdient gewonnen, auch weil sie mehr Mannschaft waren, als unsere Schönwettertruppe. Bei uns stimmt es im Team nicht.
Wenn Bellingham als emotionales Epizentrum ausfällt, ist tote Hose.
Bringt aber alles nichts, da müssen wir durch.