Zunächst einmal: Sky hat Aogo nicht entlassen, sondern Aogo hat von sich aus entschieden, seine Tätigkeit bei Sky vorerst ruhen zu lassen:
Das bestätigte der Pay-TV-Sender gegenüber der Bild: "Dennis Aogo hat sich entschuldigt und ist sich der Tragweite seiner Äußerung, die er sehr bedauert, bewusst. Er ist ein ausgezeichneter Experte in unserem Team, den wir sehr schätzen, hat aber einen großen Fehler gemacht. Aus diesem will er lernen. Demnach habe sich Aogo entschieden, "seine Expertentätigkeit bei Sky vorerst ruhen zu lassen. Dies halten wir für richtig."
https://www.spox.com/de/sport/fussball/ ... ehler.html
Wie ist nun der Gebrauch der Weltkriegs- und LTI-Vokabel "bis zur Vergasung" durch Aogo zu bewerten?
Sicherlich nicht als Ausweis eines durchgängig autonomen Sprechens, das seine Worte/Wörter wählt und zu individuellen Aussagen zusammensetzt, sondern eher als Ausfluss eines automatisierten, mechanisierten, klischierten Fremdgeredes, eines Schablonengeschwätzes in vorgefertigten Stanzen, die ihren historischen Unrat nicht unmittelbar in ihrem Gebrauch unverhüllt mitschwingen lassen.
Auf diesen sprachlichen Fehlgriff aufmerksam gemacht zu werden, läßt sensible Naturen über sich selbst erschrecken. Dumpfbramsigen Wurschtigen geht dies am A…. vorbei. Von Pappnasen aus einem unappetitlichen Milieu ganz zu schweigen.
Wie in diesem aufgespannten Verhaltensfeld Aogo einzuordnen ist, braucht wohl kaum eigens betont zu werden.
Wie ist nun eine shitstormartige Reaktion zu beurteilen?
Auch hier sehe ich einen Automatismus am Werk, den eines Empörungsfurors, der eben nicht unterscheidet zwischen sprachlichen Fehlgriffen aus genanntem Grunde und bewußtem Sprachgebrauch aus menschenverachtender Geisteshaltung.
Im Übrigen dürfte inzwischen häufig genug hier zu lesen gewesen sein, daß eine "political OVERcorrectness" einer "political incorrectness" in die Hände spielt und somit dem Anstandgedanken einen Bärendienst erweist, so wie jede Rigidität oder Übertreibung in der Verfolgung eines Grundgedankens diesen desavouiert.