Auswirkungen des Coronavirus auf den Spielbetrieb
Re: Auswirkungen des Corona-Virus auf den Spielbetrieb
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das auf die Gehaltsstruktur im Fußball übertragbar ist und funktionieren würde.
Funktioniert das überhaupt bei Gehältern? Wenn man z.B. in der freien Wirtschaft die TOP-Gehälter deckeln würde (wie es schon oft gefordert wurde), würden dann auch die weniger gut bezahlten weniger bekommen?
Funktioniert das überhaupt bei Gehältern? Wenn man z.B. in der freien Wirtschaft die TOP-Gehälter deckeln würde (wie es schon oft gefordert wurde), würden dann auch die weniger gut bezahlten weniger bekommen?
Re: Auswirkungen des Corona-Virus auf den Spielbetrieb
Sorry Pew, aber ist das nicht eine positivistische Denke, die das bestätigt, was gerade ist? Nach dieser Logik wärenauch die Grundstückspreise in London in Ordnung oder ein Ölpreis von -37 $ marktrational.Pew hat geschrieben: ↑Sa 25. Apr 2020, 14:07 Nichts für ungut, aber gefühlt alle drei Wochen kommt immer wieder der undifferenzierte Mist vom Salary Cap in den US. Spieler kosten und verdienen so viel in Europa, weil sie es (betriebswirtschaftlich) wert sind, weil sie die entsprechenden Summen für ihre Vereine generieren.
...
Wenn Kosten und Preise sich ausschließlich an der betriebswirtschaftlichen Logik ausrichten, dann passieren eben solche Dinge wie sie nun zu besichtigen sind. Es wird in Zukunft darum gehen, auch die sozialen und langfristigen Auswirkungen des Wirtschaftens einzupreisen. Dann werden einige Produkte und Dienstleistungen deutlich teurer werden. Das bewahrt uns andererseits aber davor, dass sich Spekulationsblasen bilden, die bei unvorhersehbaren Krisen in sich zusammenfallen. Der Profifußball ist ein Beispiel dafür.
Re: Auswirkungen des Corona-Virus auf den Spielbetrieb
Ich finde nicht, dass man das alles in einen Topf werfen kann. Fußball ist kein Grundbedürfnis der Menschen, anders als beim Wohnraum oder Rohöl ist niemand ist zwingend auf dieses Produkt angewiesen, die Leute geben ihr Geld freiwillig aus purem "Luxus" und wenn das Geld eben einmal bei den Vereinen angekommen ist, wieso soll es dann nicht auch entsprechend an die Spieler gehen, wenn sie es sind, die dem ganzen seinen Reiz geben?El Emma hat geschrieben: ↑Sa 25. Apr 2020, 16:40 Sorry Pew, aber ist das nicht eine positivistische Denke, die das bestätigt, was gerade ist? Nach dieser Logik wärenauch die Grundstückspreise in London in Ordnung oder ein Ölpreis von -37 $ marktrational.
Wenn Kosten und Preise sich ausschließlich an der betriebswirtschaftlichen Logik ausrichten, dann passieren eben solche Dinge wie sie nun zu besichtigen sind. Es wird in Zukunft darum gehen, auch die sozialen und langfristigen Auswirkungen des Wirtschaftens einzupreisen. Dann werden einige Produkte und Dienstleistungen deutlich teurer werden. Das bewahrt uns andererseits aber davor, dass sich Spekulationsblasen bilden, die bei unvorhersehbaren Krisen in sich zusammenfallen. Der Profifußball ist ein Beispiel dafür.
Im viel erwähnten Amerikanischen Modell führt das Salary Cap dazu, dass das Geld statt beim Spieler-Millionär, beim Besitzer-Milliardär landet, in unserem System würde es vielleicht in Ablösen zwischen den Vereinen, Beraterhonoraren oder Dividenden landen. Ist das die soziale Einpreisung, die du dir vorstellst?
Was sind überhaupt die "sozialen und langfristigen Auswirkungen des Wirtschaftens" in Bezug auf Fußball?
Wieso soll der Fußball eine Spekulationsblase sein?
Und wie verhinderst du per "Einpreisung", dass ein Wirtschaftszweig zusammenfällt, wenn er sein Geschäft nicht ausüben kann?
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Re: Auswirkungen des Corona-Virus auf den Spielbetrieb
Ich hatte eher die zu erwartenden deflationären Effekte auf die Transfersummen im Sinn, die sich selbstredend auch dämpfend auf die künftigen (Herb hat geschrieben: ↑Sa 25. Apr 2020, 15:29 Ich kann mir nicht vorstellen, dass das auf die Gehaltsstruktur im Fußball übertragbar ist und funktionieren würde.
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Wer glücklich ist, bedarf nicht der Bosheit (Horkheimer).
Wer denkt, ist nicht wütend (Adorno).
Die Hölle, das sind die anderen (Sartre).
Der freie Marx hegelt das (SJ).
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Re: Auswirkungen des Corona-Virus auf den Spielbetrieb
Nun ja, wenn man denn von der Marktrationalität im Fußballgeschäft überzeugt ist, dann sollte man sich aber mit dem Ruf nach staatlichen Beihilfen auch zurückhalten. Es kann nicht angehen, dass einige Wenige unverschämt absahnen, wenn es top läuft und in der Krise die Steuerzahler für die Rettung des Systems zur Kasse gebeten werden.
Zuletzt geändert von El Emma am Sa 25. Apr 2020, 18:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Auswirkungen des Corona-Virus auf den Spielbetrieb
Das ist doch das Strukturprinzip unserer Wirtschaftsordnung: Privatisierung der Gewinne; Sozialisierung der Verluste (und externer Effekte der Produktion). Ich weiß: ein Gemeinplatz. 

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Re: Auswirkungen des Corona-Virus auf den Spielbetrieb
Die Immobilien- und Ölpreise habe ich nur mal als weitere Beispiele für die Irrationalität einer angeblichen marktrationalen Preisfindung angeführt. Das amerikanische Salary Cap kam von dir in die Diskussion und ist mir nicht geläufig, so dass ich es argumentativ nicht bewerten kann.Pew hat geschrieben: ↑Sa 25. Apr 2020, 17:11Ich finde nicht, dass man das alles in einen Topf werfen kann. Fußball ist kein Grundbedürfnis der Menschen, anders als beim Wohnraum oder Rohöl ist niemand ist zwingend auf dieses Produkt angewiesen, die Leute geben ihr Geld freiwillig aus purem "Luxus" und wenn das Geld eben einmal bei den Vereinen angekommen ist, wieso soll es dann nicht auch entsprechend an die Spieler gehen, wenn sie es sind, die dem ganzen seinen Reiz geben?El Emma hat geschrieben: ↑Sa 25. Apr 2020, 16:40 Sorry Pew, aber ist das nicht eine positivistische Denke, die das bestätigt, was gerade ist? Nach dieser Logik wärenauch die Grundstückspreise in London in Ordnung oder ein Ölpreis von -37 $ marktrational.
Wenn Kosten und Preise sich ausschließlich an der betriebswirtschaftlichen Logik ausrichten, dann passieren eben solche Dinge wie sie nun zu besichtigen sind. Es wird in Zukunft darum gehen, auch die sozialen und langfristigen Auswirkungen des Wirtschaftens einzupreisen. Dann werden einige Produkte und Dienstleistungen deutlich teurer werden. Das bewahrt uns andererseits aber davor, dass sich Spekulationsblasen bilden, die bei unvorhersehbaren Krisen in sich zusammenfallen. Der Profifußball ist ein Beispiel dafür.
Im viel erwähnten Amerikanischen Modell führt das Salary Cap dazu, dass das Geld statt beim Spieler-Millionär, beim Besitzer-Milliardär landet, in unserem System würde es vielleicht in Ablösen zwischen den Vereinen, Beraterhonoraren oder Dividenden landen. Ist das die soziale Einpreisung, die du dir vorstellst?
Was sind überhaupt die "sozialen und langfristigen Auswirkungen des Wirtschaftens" in Bezug auf Fußball?
Wieso soll der Fußball eine Spekulationsblase sein?
Und wie verhinderst du per "Einpreisung", dass ein Wirtschaftszweig zusammenfällt, wenn er sein Geschäft nicht ausüben kann?
Mir ging es um den Beitrag, den Spieler- und Managergehälter in der aktuellen Krise spielen. Wenn mehr als 50% des Jahresumsatzes in diesen Bereich fließen, man als Verein dafür extrem abhängig von Fernsehgeldern und Sponsoren ist, kaum ausreichend Rücklagen gebildet werden können, weil die Transfersummen exorbitant steigen, dann ist das für mich kein nachhaltiges Finanzierungssystem mehr. Die soziale Unausgewogenheit besteht zum Beispiel im extremen Gehaltsgefälle schon innerhalb einer Liga oder auch nur eines Clubs. Auch darin, dass die Fans überproportional an den Kosten beteiligt werden (Bezahlfernsehen und Tickets), aber dennoch weiter marginalisiert werden. Wenn erst die Superleague gekommen wäre, hätte man vermutlich nur noch VIPs in den Stadien gesehen, weil sich den ständigen Tourismus in die europäischen Metropolen kein normaler Fan mehr leisten kann. Wie sich das alles auf die Stimmung unter den Fangemeinde auswirkt, muss ich ja nicht weiter beschreiben. Aber für die Polizeieinsätze kommt ja auch wieder die Allgemeinheit auf.
Es erinnert einen manches an die Bankenkrise vor gut 10 Jahren. Auch da wurde bis zum letzten Augenblick abgesahnt (Hypo Real Estate), bevor der Staat dann als Weißer Ritter in Erscheinung treten musste. Ein nachhaltigeres Wirtschaften kann in einer solchen Krise wie zur Zeit nicht alle Pleiten verhindern. Aber statt derzeit 13 DFL-Clubs, die vor der Insolvenz stehen, wenn der Spielbetrieb nicht weitergeht, wären es dann vielleicht 3 oder 5, was man wohl noch managen könnte.
Im Übrigen frage ich mich, was denn deine Alternative zu Gehaltskürzungen sein soll? Wie sieht das Finanzkonzept für die Saison 2020/21 denn aus, wenn kein Ticketverkauf stattfindet und auch die Fernseh- und Sponsorengelder ungewiss sind?
Re: Auswirkungen des Corona-Virus auf den Spielbetrieb
fände es übrigens überlegenswert, die geisterspiele in der roten erde auszutragen. zumindest könnte man die situation dann für eine retroinitiative nutzen. der rasen ist top, und die leeren ränge sehen auch nicht so furchtbar aus.
Eine Meinung.
Re: Auswirkungen des Corona-Virus auf den Spielbetrieb
Wäre schön, geht aber nicht, denke Ich. Flutlicht entspricht nicht den Erfordernissen der DFL?
Thorsten
--
sportliche Erfolge:
- Vorletzter in einem lokalen Schachturnier!
- Seepferdchen, Jugendschwimmabzeichen Bronze, Silber und! Gold
BvB-Fan seit 1967
Hobby:
- Klugscheiss(ß)er
- Autos, Baujahr 1931, der Firma Ford
--
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Re: Auswirkungen des Corona-Virus auf den Spielbetrieb
Also sorry, aber der von mir zitierte Beitrag war ja wohl eher nicht konkret auf die aktuelle Situation bezogen, sondern in der Argumentation allgemein gehalten bzw sogar auf die Zukunft bezogen.El Emma hat geschrieben: ↑Sa 25. Apr 2020, 19:07 Die Immobilien- und Ölpreise habe ich nur mal als weitere Beispiele für die Irrationalität einer angeblichen marktrationalen Preisfindung angeführt. Das amerikanische Salary Cap kam von dir in die Diskussion und ist mir nicht geläufig, so dass ich es argumentativ nicht bewerten kann.
Mir ging es um den Beitrag, den Spieler- und Managergehälter in der aktuellen Krise spielen. Wenn mehr als 50% des Jahresumsatzes in diesen Bereich fließen, man als Verein dafür extrem abhängig von Fernsehgeldern und Sponsoren ist, kaum ausreichend Rücklagen gebildet werden können, weil die Transfersummen exorbitant steigen, dann ist das für mich kein nachhaltiges Finanzierungssystem mehr. Die soziale Unausgewogenheit besteht zum Beispiel im extremen Gehaltsgefälle schon innerhalb einer Liga oder auch nur eines Clubs. Auch darin, dass die Fans überproportional an den Kosten beteiligt werden (Bezahlfernsehen und Tickets), aber dennoch weiter marginalisiert werden. Wenn erst die Superleague gekommen wäre, hätte man vermutlich nur noch VIPs in den Stadien gesehen, weil sich den ständigen Tourismus in die europäischen Metropolen kein normaler Fan mehr leisten kann. Wie sich das alles auf die Stimmung unter den Fangemeinde auswirkt, muss ich ja nicht weiter beschreiben. Aber für die Polizeieinsätze kommt ja auch wieder die Allgemeinheit auf.
Es erinnert einen manches an die Bankenkrise vor gut 10 Jahren. Auch da wurde bis zum letzten Augenblick abgesahnt (Hypo Real Estate), bevor der Staat dann als Weißer Ritter in Erscheinung treten musste. Ein nachhaltigeres Wirtschaften kann in einer solchen Krise wie zur Zeit nicht alle Pleiten verhindern. Aber statt derzeit 13 DFL-Clubs, die vor der Insolvenz stehen, wenn der Spielbetrieb nicht weitergeht, wären es dann vielleicht 3 oder 5, was man wohl noch managen könnte.
Im Übrigen frage ich mich, was denn deine Alternative zu Gehaltskürzungen sein soll? Wie sieht das Finanzkonzept für die Saison 2020/21 denn aus, wenn kein Ticketverkauf stattfindet und auch die Fernseh- und Sponsorengelder ungewiss sind?
Es liegt in der Natur des Fußballs, dass ein großer Teil der Kosten für die Löhne draufgeht, schließlich ist das Hauptprodukt der Fußball der Mannschaft. Ich nehme mal an, dass zum Beispiel ein Konzertveranstalter ebenfalls einen hohen Anteil an Personalkosten bzw Gagen haben wird.
Ob man Rücklagen hat oder nicht wird nicht durch das System Profifußball bestimmt, sondern vom Management der einzelnen Clubs. Bayern und der BVB haben Rücklagen, weil sie relativ vorsichtig wirtschaften - über Gladbach und Frankfurt habe ich auch relativ optimistische Einschätzungen gelesen; Schalke hingegen steht nicht wegen einem entarteten System Profifußball vor dem Kollaps, sondern weil sie seit Jahrzehnten schlecht geführt werden. Ich finde es ehrlich gesagt auch albern den Moralverfall daran festzumachen, dass die Clubs es nicht mal eben wegstecken, wenn sie plötzlich nicht mehr in der Lage sind ihr Geschäft auszuführen, auf der ganzen Welt werden Menschen entlassen oder in Kurzarbeit geschickt, werden Unternehmen vom Staat unterstützt oder gehen pleite, kriegen die gerade auch alle ihr Karma um die Ohren gehauen, weil sie "bis zum letzten Augenblick abgesahnt" haben? Wir befinden uns gerade in einer Krise, die uns alle so plötzlich und heftig erfasst hat, dass es generell wohl kaum jemand vorherhgesehen hat und schon gar nicht über Jahre dafür vorausplanen konnte. Anders als bei so mancher Bank sind die Leute, die sich die Taschen voll machen (dürfen) übrigens auch nicht diejenigen, die über das Geld entscheiden.
Ich weiß auch nicht was du mit "überproportional an den Kosten beteiligen" meinst. Wenn du beim Bäcker dein Brötchen kaufst zahlst du auch 100% der Produktionskosten (oder mehr), sonst könnte der Gegenüber sich nicht finanzieren.
Einen Gehaltsverzicht als kurzfristige Maßnahme gibt es übrigens bei den meisten Clubs schon, das habe ich auch nicht in Frage gestellt.
Re: Auswirkungen des Corona-Virus auf den Spielbetrieb
ich weiß, es ist ungewohnt, aber wir spielen in einer jahreszeit bundesliga, in der es sehr lange hell ist. ich denke nicht, dass flutlicht erforderlich ist. außer bei einer sonnenfinsternis oder einem schlimmen unwetter. aber wer glaubt heutzutage noch an wolken in deutschland, geschweige denn dunkle regenwolken...

Eine Meinung.
Re: Auswirkungen des Corona-Virus auf den Spielbetrieb
Warum Flutlicht? Im Prinzip kann bei Geisterspielen zu jeder Tageszeit an jedem Wochentag gespielt werden. Oder muss ein Flutlichtspiel an jedem Spieltag dabei sein? Oder müssen für das TV an jedem Samstag um 15:30 Uhr mindestens 4 Spiele stattfinden? Ich weiß es nicht, aber davon ab glaube ich doch dass das Flutlicht der Roten erde ausreichend ist. Reicht ja auch für die 3. Liga.
Re: Auswirkungen des Corona-Virus auf den Spielbetrieb
Manche hier - ich gehöre nicht dazu - geben sicher ein jährliches Urlaubsbudget für Tickets, Reisekosten, Merchandising-Artikel und Sky-Abos aus. Man schläft in Vereins- Bettwäsche, trinkt aus Vereinsgläsern, geht in Vereinsklamotten aus usw. Der Fußballclub ist u.a. für die Ultras doch Teil ihrer Identität. Und nicht erst jetzt, sondern schon seit einiger Zeit wird ihnen signalisiert: schön, dass ihr den Verein so vergöttert. Aber wirklich brauchen tun wir euch nicht, dann das big money kommt von woanders. Vor den Geisterspielen waren es zuletzt die Montagsspiele, die diese Botschaft ausgesendet haben. Ich kann den tiefsitzenden Frust der Szene verstehen. Über die Auswüchse muss man sich dann nicht wundern.Pew hat geschrieben: Ich weiß auch nicht was du mit "überproportional an den Kosten beteiligen" meinst. Wenn du beim Bäcker dein Brötchen kaufst zahlst du auch 100% der Produktionskosten (oder mehr), sonst könnte der Gegenüber sich nicht finanzieren.
Na, dann is ja gut.Einen Gehaltsverzicht als kurzfristige Maßnahme gibt es übrigens bei den meisten Clubs schon, das habe ich auch nicht in Frage gestellt.

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Re: Auswirkungen des Corona-Virus auf den Spielbetrieb
In dem Kontext, möchte ich das Thema temporärer gänzlicher Gehaltsverzicht, respektive Gehaltseinbußen, nochmals aufgreifen. Da kommt mir viel zu wenig.El Emma hat geschrieben: ↑So 26. Apr 2020, 10:02Manche hier - ich gehöre nicht dazu - geben sicher ein jährliches Urlaubsbudget für Tickets, Reisekosten, Merchandising-Artikel und Sky-Abos aus. Man schläft in Vereins- Bettwäsche, trinkt aus Vereinsgläsern, geht in Vereinsklamotten aus usw. Der Fußballclub ist u.a. für die Ultras doch Teil ihrer Identität. Und nicht erst jetzt, sondern schon seit einiger Zeit wird ihnen signalisiert: schön, dass ihr den Verein so vergöttert. Aber wirklich brauchen tun wir euch nicht, dann das big money kommt von woanders. Vor den Geisterspielen waren es zuletzt die Montagsspiele, die diese Botschaft ausgesendet haben. Ich kann den tiefsitzenden Frust der Szene verstehen. Über die Auswüchse muss man sich dann nicht wundern.Pew hat geschrieben: Ich weiß auch nicht was du mit "überproportional an den Kosten beteiligen" meinst. Wenn du beim Bäcker dein Brötchen kaufst zahlst du auch 100% der Produktionskosten (oder mehr), sonst könnte der Gegenüber sich nicht finanzieren.
Na, dann is ja gut.Einen Gehaltsverzicht als kurzfristige Maßnahme gibt es übrigens bei den meisten Clubs schon, das habe ich auch nicht in Frage gestellt.![]()
Würde jeder Spieler drei Monate auf sein Gehalt verzichten und dann bis Jahresende auf nur maximal 50 Prozent seines Salärs bestehen, bräuchten wir über ausbleibende Fernsehgelder nicht großartig zu diskutieren.
Vielleicht wäre es ja mal ein Ansatz für die jeweiligen Ultras, diesbezüglich zu intervenieren.
Lediglich zwanzig Prozent Gehaltsverzicht anzubieten, ist für mich eine bodenlose Impertinenz...liebe BVB-Spieler. Es liegt primär an euch, euren Arbeitsplatz, unsere Bundesliga, zu retten.
Aus dieser Verantwortung könnt ihr euch nicht wegstehlen.
Re: Auswirkungen des Corona-Virus auf den Spielbetrieb
Ein Sky Sport/Buli/HD Abo kostet ungefähr 25 Euro im Monat, das halte ich persönlich für einen ziemlich moderaten Preis, was die Tickets fürs Stadion betrifft haben wir soweit ich weiß seit Jahren nur noch Inflationsausgleich und Stehplatztickets sind sowieso schon subventioniert. Alles was darüber hinaus geht ist Luxus für die Fanseele.El Emma hat geschrieben: ↑So 26. Apr 2020, 10:02Manche hier - ich gehöre nicht dazu - geben sicher ein jährliches Urlaubsbudget für Tickets, Reisekosten, Merchandising-Artikel und Sky-Abos aus. Man schläft in Vereins- Bettwäsche, trinkt aus Vereinsgläsern, geht in Vereinsklamotten aus usw. Der Fußballclub ist u.a. für die Ultras doch Teil ihrer Identität. Und nicht erst jetzt, sondern schon seit einiger Zeit wird ihnen signalisiert: schön, dass ihr den Verein so vergöttert. Aber wirklich brauchen tun wir euch nicht, dann das big money kommt von woanders. Vor den Geisterspielen waren es zuletzt die Montagsspiele, die diese Botschaft ausgesendet haben. Ich kann den tiefsitzenden Frust der Szene verstehen. Über die Auswüchse muss man sich dann nicht wundern.Pew hat geschrieben: Ich weiß auch nicht was du mit "überproportional an den Kosten beteiligen" meinst. Wenn du beim Bäcker dein Brötchen kaufst zahlst du auch 100% der Produktionskosten (oder mehr), sonst könnte der Gegenüber sich nicht finanzieren.
Und was meinst du denn wieso Ultras so eine zentrale Position in der Fußballkultur haben? Weil der Verein sie einbindet, weil er ihnen im Stadion Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, Auswärtsdauerkarten, ein Podest für den Capo, etc oder auch weil man mal ein oder beide Augen zudrückt, wenn ne Strafe wegen Pyro reinkommt oder wegen Leipzig/Hoffenheim ganze Tribünen gesperrt werden. Auch bei den Montagsspielen hat man auf die Fans reagiert, indem man sie mit dem nächsten TV deal wieder abgeschafft hat. Dein Post geht also mMn leider ziemlich an der Realität vorbei.
Re: Auswirkungen des Corona-Virus auf den Spielbetrieb
Dann ist das eben deine Meinung.
Re: Auswirkungen des Corona-Virus auf den Spielbetrieb
Für mich hat der Corona Virus insofern Wahnsinnsauswirkungen auf den Spielbetrieb weil nicht mehr über den Fußball an sich sondern nur noch über die monetären Dinge gesprochen wird. Es wird z.B. von den ganzen Vereinsverantwortlichen nicht mehr gesagt dass man Meister werden, den Abstieg vermeiden oder in die CL kommen will. Es wird nur noch davon gesprochen, dass man die Saison aus finanziellen Gründen zu Ende spielen muss.
Das zeigt in meinen Augen, dass es vielen garnicht mehr um den Sport sondern nur noch ums Geschäft geht.
Es ist zwar richtig, dass die ganzen Bundesligisten Wirtschaftsunternehmen sind, aber das Hauptaugenmerk sollte meines Erachtens noch immer auf dem Sport liegen. Natürlich darf man die Finanzen nicht vernachlässigen aber mein Eindruck ist es ein, dass die Finanzen den Sport verdrängen.
Ich weiß, dass es zu dieser Meinung auch viele Kritiker und bestimmt auch Gegenargumente gibt. Aber eines lasse ich nicht gelten: Ohne Kohle kein Fussball. Das lasse ich nur mit der Einschränkung gelten: kein Bundesliga Fussball. Und da muss sich aber jetzt in diesen Zeiten der gesamte ProfiFußball mal hinterfragen. Wollen wir so weiter machen? Immer höhere Ausgaben, immer höhere Einnahmen oder wollen wir erst mal beim Status Quo bleiben und dann nach und nach auf gesundere Ebenen ( Personalkosten / Transferausgaben und Einnahmen ) zurückfahren?
Man merkt es auch an Freunden die einerseits den Fußball vermissen aber auf der anderen Seite auch sagen: es gibt wichtigere Dinge als den Fußball. Es entzünden sich Streitgespräche über die Fortführung der Bundesliga, über das Auftreten von Verantwortlichen usw. Und man merkt auch in Abstimmungen / Umfragen dass die Fußballfans in Deutschland absolut zweigeteilt sind. Die einen fordern vehement die Fortsetzung der Bundesligasaison, den anderen ist es egal oder fordern den Abbruch. Gleiches gilt ja für die Lockerungen im alltäglichen Leben. Den einen geht es zu langsam und den anderen geht es zu schnell.
Wir können nur hoffen, dass sich in Bezug auf den Fußball die Fans nicht auseinander dividieren und dem Fußball durch die jetzige Situation nicht viele Freunde verloren gehen. Es reicht, dass vielen Amateurvereinen durch die jetzige wirtschaftliche Situation von vielen kleinen Unternehmen viele kleine Sponsoren wegbrechen und die auch sehr gefährdet sind. Ein Amateurverein freut sich über 1000 € nämlich mindestens genauso viel wie ein Bundesligisten über 1000000..... Und in den Amateurvereinen spielen unsere Kinder. Wenn die nicht mehr da sind, dann ist der Katzenjammer aber sehr groß
Das zeigt in meinen Augen, dass es vielen garnicht mehr um den Sport sondern nur noch ums Geschäft geht.
Es ist zwar richtig, dass die ganzen Bundesligisten Wirtschaftsunternehmen sind, aber das Hauptaugenmerk sollte meines Erachtens noch immer auf dem Sport liegen. Natürlich darf man die Finanzen nicht vernachlässigen aber mein Eindruck ist es ein, dass die Finanzen den Sport verdrängen.
Ich weiß, dass es zu dieser Meinung auch viele Kritiker und bestimmt auch Gegenargumente gibt. Aber eines lasse ich nicht gelten: Ohne Kohle kein Fussball. Das lasse ich nur mit der Einschränkung gelten: kein Bundesliga Fussball. Und da muss sich aber jetzt in diesen Zeiten der gesamte ProfiFußball mal hinterfragen. Wollen wir so weiter machen? Immer höhere Ausgaben, immer höhere Einnahmen oder wollen wir erst mal beim Status Quo bleiben und dann nach und nach auf gesundere Ebenen ( Personalkosten / Transferausgaben und Einnahmen ) zurückfahren?
Man merkt es auch an Freunden die einerseits den Fußball vermissen aber auf der anderen Seite auch sagen: es gibt wichtigere Dinge als den Fußball. Es entzünden sich Streitgespräche über die Fortführung der Bundesliga, über das Auftreten von Verantwortlichen usw. Und man merkt auch in Abstimmungen / Umfragen dass die Fußballfans in Deutschland absolut zweigeteilt sind. Die einen fordern vehement die Fortsetzung der Bundesligasaison, den anderen ist es egal oder fordern den Abbruch. Gleiches gilt ja für die Lockerungen im alltäglichen Leben. Den einen geht es zu langsam und den anderen geht es zu schnell.
Wir können nur hoffen, dass sich in Bezug auf den Fußball die Fans nicht auseinander dividieren und dem Fußball durch die jetzige Situation nicht viele Freunde verloren gehen. Es reicht, dass vielen Amateurvereinen durch die jetzige wirtschaftliche Situation von vielen kleinen Unternehmen viele kleine Sponsoren wegbrechen und die auch sehr gefährdet sind. Ein Amateurverein freut sich über 1000 € nämlich mindestens genauso viel wie ein Bundesligisten über 1000000..... Und in den Amateurvereinen spielen unsere Kinder. Wenn die nicht mehr da sind, dann ist der Katzenjammer aber sehr groß
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Re: Auswirkungen des Corona-Virus auf den Spielbetrieb
Wenn das mit diesem Carola Virus noch weiter anhält hat der BVB nächste Saison einen 80 Mann Kader. Gut, sportlich geht nichts und die Medienschreiberlinge müssen ihren Job machen. Tägliche "Berichte" zu möglichen Tranfers von Sancho und Haaland, vom BVB Interesse an fast jedem Talent, welches einigermaßen unfallfrei geradeaus laufen kann! Es nervt nur noch. Wird Zeit das wieder gekickt wird. "Geisterspiele" sind im kalten Entzug wohl doch besser als gar nichts???
Re: Auswirkungen des Corona-Virus auf den Spielbetrieb
Ein Artikel aus der taz von einer dem BVB zugewandten Journalistin
https://taz.de/Die-steile-These/!5678414/
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Re: Auswirkungen des Corona-Virus auf den Spielbetrieb
zutreffende Aussagen , die uns aber keinen Millimeter weiterbringen.Bernd1958 hat geschrieben: ↑Mo 27. Apr 2020, 15:59 Ein Artikel aus der taz von einer dem BVB zugewandten Journalistin
https://taz.de/Die-steile-These/!5678414/
Ich denke Argumente sind genügend ausgetauscht und es wird weiterhin zwei Fronten geben, egal wie
man zu der Sache steht.
Maßvoller mit der Zukunft umzugehen ist generell nicht falsch, aber ohne Neustart wird es die
Bundesliga in der ansatzweisen aktuellen Form nicht geben.
Das ist Einigen egal - Anderen nicht.
sgG