Krieg in der Ukraine

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Re: Krieg in der Ukraine

#1121 Beitrag von Zubitoni » So 24. Mär 2024, 10:41

Schwejk hat geschrieben: So 24. Mär 2024, 09:18 Unmittelbar höchstwahrscheinlich nicht, wohl aber mittelbar. …
selbst einen „mittelbaren“ zusammenhang zu erkennen fällt mir schwer, lasse mir dabei aber gerne auf die sprünge helfen. wir alle sind und waren ja vom IS terror betroffen, ich würde uns aber nur ungerne mit den putinrussen auf eine stufe stellen.
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Re: Krieg in der Ukraine

#1122 Beitrag von Zubitoni » So 24. Mär 2024, 10:49

Tonestarr hat geschrieben: So 24. Mär 2024, 09:44
Mike1985 hat geschrieben: Sa 23. Mär 2024, 15:11 Ob es heute Abend beim Länderspiel eine Schweigeminute für die Opfer von Moskau geben wird? Die Menschen die gestorben sind können nichts dafür dass ihr Staatsoberhaupt ein Wahnsinniger ist. Meiner Meinung nach wäre es ein absolutes No-Go dies nicht zu tun.
Wie oft gab es eine Schweigeminute für die ukrainischen Zivilisten die von Putin in den Tod gebombt werden ?

Die ukrainische bevölkerung erleidet jeden Tag terror weil gezielt wohnblöcke beschossen werden...
habe auch erst überlegt, ob eine schweigeminute angemessen wäre. mal zum vergleich: was hätten die us amerikaner gesagt, wenn mitten im zweiten weltkrieg per terrorakt hunderte deutsche getötet worden wären und für diese eine schweigeminute bei einem baseballspiel in den usa stattgefunden hätte?

zudem hätte putin sowieso jegliche botschaft irgendwie für sich bzw gegen den feind verwendet.
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Re: Krieg in der Ukraineuß ja nicht - wie

#1123 Beitrag von Schwejk » So 24. Mär 2024, 10:53

Zubitoni hat geschrieben: So 24. Mär 2024, 10:41
Schwejk hat geschrieben: So 24. Mär 2024, 09:18 Unmittelbar höchstwahrscheinlich nicht, wohl aber mittelbar. …
selbst einen „mittelbaren“ zusammenhang zu erkennen fällt mir schwer, lasse mir dabei aber gerne auf die sprünge helfen. wir alle sind und waren ja vom IS terror betroffen, ich würde uns aber nur ungerne mit den putinrussen auf eine stufe stellen.
Ich meine, diesen "mittelbaren Zusammenhang" ("unselige Geistesverwandtschaft beider Milieus") dargelegt zu haben. Muß ja nicht (wie auch anders?) anschlußfähig sein.
Lies ihn "im Zweifel" in seinem rhetorischen Sinn.
Im Übrigen: Im Feindbild jener IS-Terroristen befinden wir uns aber (abgesehen von der zusätzlichen Ladung durch den "russischen Kaukasuskonflikt") - wiederum nolens volens - auf einer Stufe mit den Putinrussen. So sad.
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Re: Krieg in der Ukraine

#1124 Beitrag von Schwejk » So 24. Mär 2024, 11:16

Zubitoni hat geschrieben: So 24. Mär 2024, 10:49
Tonestarr hat geschrieben: So 24. Mär 2024, 09:44
Mike1985 hat geschrieben: Sa 23. Mär 2024, 15:11 Ob es heute Abend beim Länderspiel eine Schweigeminute für die Opfer von Moskau geben wird? Die Menschen die gestorben sind können nichts dafür dass ihr Staatsoberhaupt ein Wahnsinniger ist. Meiner Meinung nach wäre es ein absolutes No-Go dies nicht zu tun.
Wie oft gab es eine Schweigeminute für die ukrainischen Zivilisten die von Putin in den Tod gebombt werden ?

Die ukrainische bevölkerung erleidet jeden Tag terror weil gezielt wohnblöcke beschossen werden...
habe auch erst überlegt, ob eine schweigeminute angemessen wäre. mal zum vergleich: was hätten die us amerikaner gesagt, wenn mitten im zweiten weltkrieg per terrorakt hunderte deutsche getötet worden wären und für diese eine schweigeminute bei einem baseballspiel in den usa stattgefunden hätte?

zudem hätte putin sowieso jegliche botschaft irgendwie für sich bzw gegen den feind verwendet.
#Dein Vergleich: Ich vermute, Tonestarr hatte nicht unbedingt eine Schweigeminute in russischen Stadien im Sinn gehabt. ;-)
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Re: Krieg in der Ukraine

#1125 Beitrag von Schwejk » So 24. Mär 2024, 11:45

Russland soll in Saporischschja Chemiewaffen eingesetzt haben
In Saporischschja sollen russische Truppen vorgerückt sein, offenbar unter Einsatz von Chemiewaffen. Zudem soll sich ihre elektronische Kampfführung verbessert haben

https://bsky.app/profile/zeit.de/post/3kogixcrz6q2b
https://www.zeit.de/politik/ausland/kar ... ext_link_x
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Re: Krieg in der Ukraine

#1126 Beitrag von Zubitoni » So 24. Mär 2024, 11:50

Schwejk hat geschrieben: So 24. Mär 2024, 11:16
Zubitoni hat geschrieben: So 24. Mär 2024, 10:49
Tonestarr hat geschrieben: So 24. Mär 2024, 09:44
Mike1985 hat geschrieben: Sa 23. Mär 2024, 15:11 Ob es heute Abend beim Länderspiel eine Schweigeminute für die Opfer von Moskau geben wird? Die Menschen die gestorben sind können nichts dafür dass ihr Staatsoberhaupt ein Wahnsinniger ist. Meiner Meinung nach wäre es ein absolutes No-Go dies nicht zu tun.
Wie oft gab es eine Schweigeminute für die ukrainischen Zivilisten die von Putin in den Tod gebombt werden ?

Die ukrainische bevölkerung erleidet jeden Tag terror weil gezielt wohnblöcke beschossen werden...
habe auch erst überlegt, ob eine schweigeminute angemessen wäre. mal zum vergleich: was hätten die us amerikaner gesagt, wenn mitten im zweiten weltkrieg per terrorakt hunderte deutsche getötet worden wären und für diese eine schweigeminute bei einem baseballspiel in den usa stattgefunden hätte?

zudem hätte putin sowieso jegliche botschaft irgendwie für sich bzw gegen den feind verwendet.
#Dein Vergleich: Ich vermute, Tonestarr hatte nicht unbedingt eine Schweigeminute in russischen Stadien im Sinn gehabt. ;-)
hmm, jetzt bin ich verwirrt. ich dachte ich hätte die beteiligten sorgfältig genug ausgewählt:

2. WK:
aggressor: D
terroropfer: D
mittelbarer feind: USA
(nicht) ort der schweigeminute: USA

heute: tausche D durch RUS und USA durch F
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Re: Krieg in der Ukraine

#1127 Beitrag von Schwejk » So 24. Mär 2024, 12:14

Nun ja, vor deiner jetzigen Erläuterung lautete meine (imho nicht allzu abseitige) Lesart deines Vergleichs vor dem Hintergrund des Beitrags von Tonestarr, der imho auf die auf Dauer gestellten Anlässe für „Schweigeminuten“ in deutschen/europäischen Stadien hinwies:
  • Terrorakte gegen die deutsche Bevölkerung durch die USA
  • Proteste dagegen in dem Land, das diese Aktionen ausgeführt hatte, nicht in dem Land, das den Anlaß dafür bot, den Krieg verursachte, also nicht im Deutschen Reich, sondern in den USA.
Die deinen Vergleich konstituierenden Argumentationsfiguren haste ja gezz dargeboten, so daß die Chose nun als geklärt abgelegt werden kann.
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Re: Krieg in der Ukraine

#1128 Beitrag von Schwejk » So 24. Mär 2024, 12:42

Podcast-Serie »Putins Aufstieg« – Folge 3
Die Rückkehr des Terrors und Putins Ukrainekomplex

Beim Geiseldrama von Beslan 2004 verzichtete Wladimir Putin auf Verhandlungen und ließ die besetzte Schule stürmen. Mehr als 350 Menschen starben, darunter viele Kinder. Danach machte er den Westen verantwortlich.

https://www.spiegel.de/ausland/moskau-r ... 32d453cb0a
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Re: Krieg in der Ukraine

#1129 Beitrag von Schwejk » So 24. Mär 2024, 13:48

#Historia magistra vitae. Stichworte „Appeasement“, „Schlafwandlertum“ – Aufgepießt aus SPON+:

Wladimir Putins Machtambitionen - Wie »Friedenspolitik« den Weg in die Katastrophe bahnt
(…) Es lohnt sich, in diesen Tagen noch einmal die Kriegsmemoiren von Winston Churchill zu lesen. Das erste Kapitel trägt den Titel »Der Weg in die Katastrophe«. Es beschreibt die bestürzende Naivität, mit der die Sieger des Ersten Weltkrieges auf die Machtergreifung Adolf Hitlers und die Aufrüstung des Deutschen Reichs reagierten.
»Bis zum Sommer 1934 hatte die britische Regierung den Gang der Ereignisse noch weitgehend in der Hand, ohne einen Krieg riskieren zu müssen. In der Zusammenarbeit mit Frankreich und durch die Mitwirkung des Völkerbundes hätte sie der Hitlerbewegung, gegen die in Deutschland selber eine breite Opposition bestand, jederzeit in überlegener Weise entgegenwirken können« schrieb Churchill in dem Buch, das mit dazu beitrug, dass er 1953 den Literaturnobelpreis erhielt. »Es wäre kein Blutvergießen daraus entstanden.«
(...)
Weiterer Verweis auf das Münchener Abkommen 1938 und Chamberlains Appeasement Policy.
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Re: Krieg in der Ukraine

#1130 Beitrag von Schwejk » So 24. Mär 2024, 13:58

Einer geht noch: ;)

2024 – Schicksalsjahr für die Ukraine?
ukraine krieg nachgehakt ∙ phoenix

Jeanette Klag spricht mit dem Sicherheits- und Militärexperten Nico Lange darüber, welche Faktoren für die Entwicklungen in der Ukraine in diesem Jahr entscheidend sein werden und welche Szenarien denkbar.


Mediathek:
https://www.ardmediathek.de/video/ukrai ... NDM3NzY3Nw
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Re: Krieg in der Ukraine

#1131 Beitrag von Schwejk » Di 26. Mär 2024, 12:57

*) Heinrich August Winkler, Doyen der deutschen Historiker.

Edit: Dazu passend:
SPD-Abgeordneter Michael Roth hat genug von der Politik
Er ist einer der bekanntesten Bundespolitiker der SPD, doch bald ist Schluss für den Außenexperten Michael Roth. Er habe sich seiner Partei entfremdet: Die habe sich komplett Kanzler Scholz untergeordnet.

https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... c0412b4524
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Re: Krieg in der Ukraine

#1132 Beitrag von Schwejk » Mi 27. Mär 2024, 13:02

Update:

No more tolerance to Putin’s regime! An appeal from scholars of the world
https://www.t-invariant.org/2024/03/no- ... the-world/

Warnbrief gegen Putin: Nobelpreisträger fordern erhebliche Ausweitung der Ukraine-Unterstützung
Dutzende Nobelpreisträgerinnen und -träger rufen zu einem härteren Vorgehen gegen Russland auf. In einem dem SPIEGEL vorliegenden Brief werfen sie dem Westen fatales Appeasement vor – und ziehen Parallelen zum Umgang mit Hitler.

https://www.spiegel.de/ausland/nobelpre ... 166e33f13f
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Re: Krieg in der Ukraine

#1133 Beitrag von Ignazius5 » Do 28. Mär 2024, 22:41

Es beschreibt die bestürzende Naivität, mit der die Sieger des Ersten Weltkrieges auf die Machtergreifung Adolf Hitlers und die Aufrüstung des Deutschen Reichs reagierten.
Militarismus im Kaiserreich. ("Platz an der Sonne", wo keiner Platz macht.) Aufkommendes Nationalbewusstsein. Allerdings auch nicht nur in Deutschland. Gerade auch in Bezug auf Juden. (Pulverfass Europa)

Vier Jahre brutalster Stellungskrieg. Spirale der Gewalt durch immer mehr Material. (Mensch, Maschine) Frieden (ab 2016) nur, wenn Deutschland Kriegsschuld alleine trägt und kapituliert. Wenn ich mich recht erinnere. (Jedenfalls gab es Zweifel am Sieg im Militär)

Kriegsschuldfrage am Ersten WK trägt "unfreiwillig" Deutschland. Zerschlagung des Osmanischen Reiches bei gleichzeitiger Aufteilung der Gebiete unter den Siegermächten. Nebst Rohstoffen. (auch wenn das erst später im 2 WK richtig fahrt aufnahm)

Isolation Deutschlands nach dem Krieg, wenngleich Deutschland später wieder (?) oder noch in den Völkerbund aufgenommen wurde. Reparationsleistungen (Versailles) (Deutschland sollte "schwach" bleiben, Gebietsabtretungen (Rache für 1870) ), unmittelbarer Übergang von der Monarchie in eine Republik/ Demokratie (Weimar), Hyperinflation bedingt durch Reparationszahlungen (mehr oder weniger offener Klassenkampf, Restaurationskräfte ("starker Mann", "Hitler unter Kontrolle halten")) und damit auch große Verelendung der Arbeiterschaft, Weltwirtschaftskrise und Abzug ausländischen Kapitals, erneute Verelendung, fehlendes Vertrauen in die Demokratie. (Dolchstoßlegende "im Felde unbesiegt", internationales Finanzjudentum.) Hindenburg. Nationalstolz "Make Germany great again", "Bolschewismus als Achse des Bösen". (Warum nur kommt ein das so seltsam vertraut vor?) :mrgreen:

Es gibt im aktuellen Konflikt im Ablauf eigentlich mehr Parallelen zu den Jahren 1870 bis 1918 als zum Jahr 1938. 1933/ 38 war die Kiste mehr oder weniger schon gegessen. Hitler war Kind seiner Zeit (im Militarismus groß geworden, durch den Krieg sicherlich auch traumatisiert, aber dadurch auch authentisch - in Verbindung mit der Legende) und in gewisser Weise logische Folge all dessen, was er bzw. seine Generation wahrnahm.

Gruß Ignazius
Zuletzt geändert von Ignazius5 am Do 28. Mär 2024, 22:54, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Krieg in der Ukraine

#1134 Beitrag von Ignazius5 » Do 28. Mär 2024, 22:51

Warnbrief gegen Putin: Nobelpreisträger fordern erhebliche Ausweitung der Ukraine-Unterstützung
Russland soll sich raushalten, aber gleichzeitig will man durch Stärkung der Opposition Einfluss nehmen? (Regimechange) Jaja, ich höre ja schon auf. ;)

Ist ja auch irgendwie alles ganz nett und hat sicherlich auch seine moralische Berechtigung. Aber, liebe Nobelpreisträger, vielleicht wären die Ressourcen, die man für mehr Kriegsmaterial (Mensch/ Maschine) aufwenden muss, auch ganz nützlich für den Wiederaufbau, Erhalt oder Ausbau.

Bin zwar kein Nobelpreisträger, eher unterdurchschnittlicher Normalbürger aus dem Prekariat und in dem Sinne als Mensch auch zu entbehren, aber dennoch scheint mir der Gedanke nicht zwangsweise abwegig. Tut mir ja aufrichtig leid.

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Re: Krieg in der Ukraine

#1135 Beitrag von Schwejk » Fr 29. Mär 2024, 00:25

Am Ende einer rasanten Tour durch Jahrzehnte des 19. und 20. Jahrhunderts wird der Blick des „geneigten Lesers“ mit einer Allerweltsformel auf „ein Kind seiner Zeit“ gerichtet, das „authentisch“ (?) ja gar nicht umhin kommen konnte, gleichsam mit alternativloser Notwendigkeit eine vorfindliche Ideologie fortzuführen, zu radikalisieren und in die Praxis eines unerhörten Zivilisationsbruchs umzusetzen, daß also die finsterste Zeit der deutschen Geschichte als das Ergebnis eines naturwüchsigen Prozesses, vermittelt durch ein gleichsam subjektlos agierendes „Kind seiner Zeit“, also durch ein bloßes Medium eines „Zeitgeistes“, eines „Weltgeistes oder gar "Weltenlenkers" zu werten sei.

In der Tat die Wiederkehr eines höchst merkwürdigen, ja befremdlichen Gesellschafts- und Geschichtsbildes, das in seiner quietistischen, verbrecherische Policies neutralisierenden, gar apologetisierenden Grundtendenz die Exkulpation gegenwärtiger und geschichtlicher Schurkereien und Verbrechen aller Hitlers, Stalins, Putins nolens volens beinhaltet.

Im Übrigen drängt imho die Aussage "Bolschewismus als Achse des Bösen (Warum nur kommt ein das so seltsam vertraut vor?)“ geradezu dazu, sie noch einmal „Paroli laufen zu lassen“ in der Hoffnung, daß die Implikationen dieser Worte hinsichtlich auch und gerade in ihrem aktuellen Anwendungsbereich erkannt werden. Erneut die Stichworte: “Relativierung von Verbrechen“ und damit „Exkulpation wessen“?
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Re: Krieg in der Ukraine

#1136 Beitrag von Schwejk » Fr 29. Mär 2024, 09:38

Ignazius5 hat geschrieben: Do 28. Mär 2024, 22:51
Warnbrief gegen Putin: Nobelpreisträger fordern erhebliche Ausweitung der Ukraine-Unterstützung
Russland soll sich raushalten, aber gleichzeitig will man durch Stärkung der Opposition Einfluss nehmen? (Regimechange) Jaja, ich höre ja schon auf. ;)
Von einer Aufforderung zu einem Regimechange lese ich nix. Sie hätte zudem auch keine Chance. So als realitätsblind sollte man die Verfasser dieses Brandbriefs nicht einschätzen. Und alles zu tun, was nicht der Stärkung eines Despoten nützt, ist nicht nur ein Gebot der Moral, sondern sollte auch ein politisches Kalkül sein. We don’t need any despots‘ brown nosers. Wie etwa auf SPON+ zu lesen: Wie tief steckt die AfD im Russland-Sumpf?
Ist ja auch irgendwie alles ganz nett und hat sicherlich auch seine moralische Berechtigung. Aber, liebe Nobelpreisträger, vielleicht wären die Ressourcen, die man für mehr Kriegsmaterial (Mensch/ Maschine) aufwenden muss, auch ganz nützlich für den Wiederaufbau, Erhalt oder Ausbau.
Erst das eine, dann das andere. Auf die Reihenfolge kommt es an. Es sei denn, man segne jeden Landraub eines Aggressors nachträglich ab und fordere ihn dadurch – nolens volens – zu weiteren Raubzügen auf. Mit der unvermeidlichen Konsequenz von noch viel höheren Kosten. Und dies in mehrfacher Hinsicht. Sollte eigentlich eine Binse sein.
Bin zwar kein Nobelpreisträger, eher unterdurchschnittlicher Normalbürger aus dem Prekariat und in dem Sinne als Mensch auch zu entbehren, aber dennoch scheint mir der Gedanke nicht zwangsweise abwegig. Tut mir ja aufrichtig leid.


Loddar bietet hier gottlob Trost: „Wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden“ (Mt. 23,12). ;)

„Wenn Intellektuellen (ergänze auch und gerade: hominibus politicis) der Kragen platzt, dann schreiben sie offene Briefe“:

Politologe von Lucke - Brandbrief zur Ukraine-Politik der SPD ist konsequent
Der Brandbrief von Historikern zur Ukraine-Politik der SPD sei eine notwendige Intervention, so Publizist Albrecht von Lucke. Man rufe darin zur größeren Unterstützung der Ukraine auf, auch militärisch. Die Bundeswehr müsse kriegstauglich gemacht werden.

Audio (5:37 Min.):
https://www.deutschlandfunk.de/abrechnu ... 9-100.html
Wer glücklich ist, bedarf nicht der Bosheit (Horkheimer).
Wer denkt, ist nicht wütend (Adorno).
Nichts gibt so sehr das Gefühl der Unendlichkeit (...) wie die Dummheit (Horváth).

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Re: Krieg in der Ukraine

#1137 Beitrag von Ignazius5 » Fr 29. Mär 2024, 11:08

Am Ende einer rasanten Tour durch Jahrzehnte des 19. und 20. Jahrhunderts wird der Blick des „geneigten Lesers“ mit einer Allerweltsformel auf „ein Kind seiner Zeit“ gerichtet, das „authentisch“ (?) ja gar nicht umhin kommen konnte, gleichsam mit alternativloser Notwendigkeit eine vorfindliche Ideologie fortzuführen, zu radikalisieren und in die Praxis eines unerhörten Zivilisationsbruchs umzusetzen, daß also die finsterste Zeit der deutschen Geschichte als das Ergebnis eines naturwüchsigen Prozesses, vermittelt durch ein gleichsam subjektlos agierendes „Kind seiner Zeit“, also durch ein bloßes Medium eines „Zeitgeistes“, eines „Weltgeistes oder gar "Weltenlenkers" zu werten sei.
Was war Hitler denn sonst, wenn nicht Kind seiner Zeit? Was war er denn sonst?

Und alles andere (Aufzählung) steht in nahezu jedem Geschichtsbuch zum Thema so. Sofern es um Ursachen oder Gründe geht, die ins Dritte Reich bzw. zum Aufstieg der Nazis führten. Denn Zeitraum dafür habe ich mit dem Ansatzpunkt 1870 benannt. Kriege finden ja nun mal nicht oder eher selten im luftleeren Raum statt. Bevor mir das wieder zum Nachteil gereicht wird. Nein,1870 gab es noch keine militante Naziorganisation.

Es mag im Ablauf vielleicht nicht zwangsläufig die Folge sein, wenn das der Punkt ist, aber durch die Umstände hinreichend allemal. Und mit Bezug auf den vorherigen Krieg, mit allem was damit in Verbindung steht (Dolchstoß), ist eine Radikalisierung ... schon wieder naheliegend.
In der Tat die Wiederkehr eines höchst merkwürdigen, ja befremdlichen Gesellschafts- und Geschichtsbildes, das in seiner quietistischen, verbrecherische Policies neutralisierenden, gar apologetisierenden Grundtendenz die Exkulpation gegenwärtiger und geschichtlicher Schurkereien und Verbrechen aller Hitlers, Stalins, Putins nolens volens beinhaltet.
Ich habe noch keine ernsthaften Erklärungen gehört, auch hier noch nicht, warum der Wunsch oder Gedanke für die "strategischen" Grundlagen einer kooperativen koexistierenden Gesellschaft oder Gemeinschaft etwas schlechtes sein sollte. Es ist nur ein anderer Ansatzpunkt.
Erneut die Stichworte: “Relativierung von Verbrechen“ und damit „Exkulpation wessen“?
Erspar mit bitte den Umstand, Gewalt relativieren zu müssen. Ist nicht meine Absicht. Ich denke, ich habe auch deutlich gesagt, worum es mir geht.

Insofern kann es sein, dass du in dem Punkt eventuell etwas falsch verstanden hast bzw. von mir dann missverständlich ausgedrückt wurde. Es geht hier um erklärte Ziele und eine gewisse Ähnlichkeit, die man damit herstellen kann. Oder wollte Hitler Deutschland nicht wieder groß machen? Von der erlittenen Schmach befreien? Und hat Hitler bzw. seine Organisation nicht gegen alles Fremde bzw. Andersartige gehetzt?
Loddar bietet hier gottlob Trost: „Wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden“ (
Ach, der Loddar mal wieder. Und dennoch sterben oder kämpfen in den kriegen der Welt oft genug die Entbehrlichen.
„Wenn Intellektuellen (ergänze auch und gerade: hominibus politicis) der Kragen platzt, dann schreiben sie offene Briefe“:
Intelligenz heißt nicht zwangsläufig gut. Aber ja, lasst uns an Russland eine Kriegserklärung senden und ein paar Entbehrliche an die Front schicken. Oder versteh ich da was falsch? ;)

Gruß Ignazius

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Re: Krieg in der Ukraine

#1138 Beitrag von Schwejk » Fr 29. Mär 2024, 12:49

Was war Hitler denn sonst, wenn nicht Kind seiner Zeit? Was war er denn sonst?
Diese Allerweltsformel drückt doch typischerweise alles und gleichzeitig nichts aus. Wir sind notgedrungen immer Kinder unserer Zeit, weil wir in vorfindliche Verhältnisse hineingeboren werden und in ihnen aufwachsen. Wir können nicht aus ihr hinaustreten, dennoch aber Einfluß auf unsere Umwelt nehmen, dessen Ergebnisse auf uns wieder rückwirken können. Ein progressus ad infinitum. Dies bezeichnet die Dialektik der wechselseitig sich durchdringenden Beeinflussung des „subjektiven Faktors“ und „objektiver Strukturen“. Schließlich wissen wir ja, daß Personen Strukturen setzen und Strukturen Personen formen.
Diese Chose liest sich bei Marx so:
"Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten, sondern unter gegebenen und überlieferten Umständen"

BTW: Diese Thematik dürfte dem (im Zweifel erurgelbaren) Historikerstreit zwischen Intentionalisten und Funktionalisten zugrunde liegen. Wie so häufig bei wissenschaftlichen Kontroversen läuft's auf eine Synthese hinaus, die man als (parodistisch) strukturalisierter Intentionalismus oder intentioneller Strukturalismus bezeichnen könnte.

Kershaw, der angesehene britische Historiker und Hitler-Kenner, kommt hinsichtlich der Rolle Hitlers in der Ingangsetzung des Völkermords und der Judenvernichtung zum Urteil, daß es keinen Zweifel geben könne, wie entscheidend und unverzichtbar sie war auf dem Weg zur „Endlösung. “Wäre 1933 nicht er, sondern eine nationalkonservative Regierung an die Macht gelangt, oder hätte vielleicht eine Militärdiktatur statt dessen die Regierungsgewalt übernommen, auch dann wären wahrscheinlich diskriminierende Gesetze gegen die Juden in Deutschland eingeführt worden. Aber ohne Hitler und das einzigartige Regime, an dessen Spitze er stand, wäre die Schaffung eines Programms zur Verwirklichung der physischen Ausrottung der Juden Europas undenkbar gewesen“.
Analoges gilt für seine Rolle auf dem Weg des Deutschen Reichs in den Zweiten Weltkrieg, auf dem Hitler erst den Widerstand der Militärspitze um Beck überwinden mußte.
Und alles andere (Aufzählung) steht in nahezu jedem Geschichtsbuch zum Thema so. Sofern es um Ursachen oder Gründe geht, die ins Dritte Reich bzw. zum Aufstieg der Nazis führten. Denn Zeitraum dafür habe ich mit dem Ansatzpunkt 1870 benannt. Kriege finden ja nun mal nicht oder eher selten im luftleeren Raum statt. Bevor mir das wieder zum Nachteil gereicht wird. Nein,1870 gab es noch keine militante Naziorganisation.
Es mag im Ablauf vielleicht nicht zwangsläufig die Folge sein, wenn das der Punkt ist, aber durch die Umstände hinreichend allemal. Und mit Bezug auf den vorherigen Krieg, mit allem was damit in Verbindung steht (Dolchstoß), ist eine Radikalisierung ... schon wieder naheliegend.
Wie bereits oben dargelegt, geschieht menschliches Handeln stets auf Grundlage von gesellschaftlich gesetzten Bedingungen. diese Bedingungen aber nicht selbst handeln. Es gibt also keinen gleichsam naturwüchsig verlaufenden geschichtlichen Prozess, so daß das historisch Gewachsene durchaus alternative Entwicklungspfade kennt.

Eine Binse zusammengefaßt: Kinder ihrer Zeit „machen ihre eigene Geschichte, aber nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten, sondern unter gegebenen und überlieferten Umständen“.
Ich habe noch keine ernsthaften Erklärungen gehört, auch hier noch nicht, warum der Wunsch oder Gedanke für die "strategischen" Grundlagen einer kooperativen koexistierenden Gesellschaft oder Gemeinschaft etwas schlechtes sein sollte. Es ist nur ein anderer Ansatzpunkt.
Höchst ehrenwert und absolut nichts Schlechtes. Allein man möge seine sich (vor allem in Sonntagsschulen) gut anhörende Story zu Ende erzählen, die sich auch die Konsequenzen eines bloß naiven, gegenwärtigen Weltzustandes von geradezu Hobbesschen Ausmaßes („homo homini lupus“) enthobenen Politikverständnisses vergegenwärtigt.

Und schon sind wir wieder beim „Cui bono?“ und beim dialektischen Prinzip mephistophelischer Abgeklärtheit und bei Peachums „ Ein guter Mensch sein! Ja, wer wär's nicht gern? … Wer möchte nicht in Fried und Eintracht leben? Doch die Verhältnisse, sie sind nicht so!“

Ein untrügliches Zeichen, daß wir uns im Kreise drehen oder daß die Chose auserzählt ist. ;)
Erspar mit bitte den Umstand, Gewalt relativieren zu müssen. Ist nicht meine Absicht. Ich denke, ich habe auch deutlich gesagt, worum es mir geht.
Vgl. weiter oben und beachte die Bedeutung von "nolens volens".
Insofern kann es sein, dass du in dem Punkt eventuell etwas falsch verstanden hast bzw. von mir dann missverständlich ausgedrückt wurde. Es geht hier um erklärte Ziele und eine gewisse Ähnlichkeit, die man damit herstellen kann. Oder wollte Hitler Deutschland nicht wieder groß machen? Von der erlittenen Schmach befreien? Und hat Hitler bzw. seine Organisation nicht gegen alles Fremde bzw. Andersartige gehetzt?
Bei dem Stand des bisherigen Gesprächsverlaufs und all des Gelesenen fragste das wirklich ernsthaft? :o
Ach, der Loddar mal wieder. Und dennoch sterben oder kämpfen in den kriegen der Welt oft genug die Entbehrlichen.

Intelligenz heißt nicht zwangsläufig gut. Aber ja, lasst uns an Russland eine Kriegserklärung senden und ein paar Entbehrliche an die Front schicken. Oder versteh ich da was falsch?
Ach, Ignazius!
Ick gloob, es ist besser, wir lassen's gut sein. Coz repetitions are no fun. :)

Dies aber schon:
Wer glücklich ist, bedarf nicht der Bosheit (Horkheimer).
Wer denkt, ist nicht wütend (Adorno).
Nichts gibt so sehr das Gefühl der Unendlichkeit (...) wie die Dummheit (Horváth).

Ignazius5
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Re: Krieg in der Ukraine

#1139 Beitrag von Ignazius5 » Fr 29. Mär 2024, 13:53

@Schwejk: Erwarte jetzt aber nicht ständig eine politikwissenschaftlich ausgereifte Abschlussarbeit mit Summa cum Laude Potenzial. Ich fürchte, das werde ich mit scheitern. ;)

Allgemeinsätze: Also so ein Satz wie: "Wer Frieden will, rüstet für den Krieg." gehört dann aber auch in diese Kategorie der allgemeinen Schicksalsergebenheit der Rüstungsspirale. Dann geht es nicht um Recht oder Unrecht, sondern strategisch einfach nur darum, wer von den Beteiligten bereit ist mehr Ressourcen für seine Sichtweise zu investieren. Allgemein formuliert!

Also ständige Spirale der Eskalation, auf unterschiedlichen Ebenen. Der andere als Feind.
("Wer nicht für uns ist, ist gegen uns." Schwarz oder Weiß. Ist es das? )

Man könnte an der Stelle auch die Waffengesetzgebung in den USA als Beispiel nehmen. Wenn ich Waffen auf breiter Basis legalisiere, also auch den Zugang erleichtere, braucht man sich nicht über missbräuchlichen Umgang damit zu beschweren. Die Antwort laut NRA ist ja simple: Mehr Waffen. (Dann kann es halt passieren, dass ein 80 jähriger Weißer einen jugendlichen Schwarzen, der nach dem Weg fragen will, in den Kopf schießt, weil er sich bedroht fühlt. Als unfreies Kind seiner Zeit. So in etwa war es wohl.)

Eine mögliche Strategie zur Deeskalation wäre ja durchaus eine schärfere Waffengesetzgebung. Als unfreie Kinder der Zeit, die wir ja nun mal sind, wird das aber nicht passieren. Warum? Weil allein der Gedanke daran schon zu absurd, zu idealistisch, zu weltfremd oder weiß der Geier was noch ist.

Heißt im Klartext: Alternativlosigkeit. Nicht dem Gedanken nach, sondern dem Tun nach. Im "Böswilligen" fehlt ja dann nur noch der Hinweis auf Arbeitsplätze. Tja, ...

Gruß Ignazius

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Re: Krieg in der Ukraine

#1140 Beitrag von Winnido » Fr 29. Mär 2024, 14:01

@ignaz
Ich glaube du willst das falsch verstehen. Kein Mensch will Krieg. Aber solange es Putin nicht wehtut wird er weitere Kriegszüge beginnen. Er versteht nur Härte. Und erst wenn er merkt dass ernsthafte Konsequenzen drohen wird er zurückziehen.
Das hätte viel früher passieren müssen! Schon nach dem Einmarsch auf der Krim hätte man reagieren müssen.
Hoffentlich ist es noch nicht zu spät und ein offener Krieg bleibt uns erspart.
Solange Putin und Konsorten den Westen für weich und uneins halten wird das Morden weitergehen

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