Da würde ich mir sowas von den Arsch aufreißen.
Dass Fußballer (auch über die Bezahlung) zu den Privilegierten der Gesellschaft gehören, streite ich ja auch nicht ab. Dass sie ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben, wird ebenfalls nicht abgestritten. Sie gehören ohne Zweifel zu den Privilegierten.
Ändert aber nichts an dem Umstand, dass Bezahlung aus einer Leidenschaft einen Beruf als Arbeit macht. Es ist dann ein Job. Mit all den Effekten, die Arbeit (auch in Gruppen) nun mal so mit sich bringt. Und es wird ja hier wohl niemand abstreiten, dass im Schnitt drei Spiele pro Woche innerhalb der Saison (je nach Verein) schon Arbeit sind. Wer da nicht mithält, ist halt auch schnell raus aus dem Paradies.
Und als Fan identifiziert man sich ja auch nur mit den Gewinnern, nicht wahr.
Aus Leidenschaft muss ich nicht jeden Samstag aufs Feld und regelmäßig Ligaspiele spielen, oder mich in unterschiedlichen Wettbewerben international messen lassen. Als Leidenschaft spielt das keine Rolle. Da geht es um die Teilhabe, die Bratwurst, das Bier usw.. Aber nicht um Geld als Bezahlung zum Lebensunterhalt für die jeweilige Leidenschaft.
All das (Bezahlung, Geld) ist nur als Berufssportler wichtig! Dann ist es aber Arbeit. Das ist ein kleiner feiner Unterschied.
Leidenschaft und Identifikation findet man z.B. auf der Südtribüne mehr als genug. Doch selbst wenn ab sofort jede Woche nur noch die jeweiligen Fans gegeneinander auf dem Platz antreten, wird man immer noch Siege, Niederlagen oder Unentschieden sehen. Auch in ihrer jeweiligen Ausprägung. Also knapp, deutlich oder bitter usw.
Entscheidend ist im Zweifel nicht Leidenschaft oder Identifikation ("sich den Arsch aufreißen"), sondern was kann der Einzelne und wie funktioniert das dann zusammen als Team. Und das wiederum ist zu 95% überall gleich.
Geld wird nur immer dann wichtig, wenn ein anderer mehr bezahlen kann. Ob das immer mit mehr Leidenschaft einhergeht, auch außerhalb des Sports, wage ich zu bezweifeln. Also im Sinne dann von ständig und freiwillig.
Gruß Ignazius