Tschuttiball hat geschrieben: ↑Mo 2. Sep 2024, 13:03
Shafirion hat geschrieben: ↑Mo 2. Sep 2024, 10:25
Was hier eingefordert wird ist aber ja im Grunde: Nach drei wenig attraktiven Spielen radikalen Kurswechsel, damit es direkt Spektakel gibt.
Weiss jetzt nicht ob folgende Änderungen "radikal" sind?
Auf keinen Fall. Mir geht es auch nicht um punktuelle Veränderungen. Wie Du meinem Post von vor dem Spiel entnehmen kannst, sind wir da auch nahezu komplett auf einer Wellenlänge:
Shafirion hat geschrieben: ↑Mi 28. Aug 2024, 19:50
Ich finde, das 3-4-2-1 ist geradezu dazu prädestiniert auf Can zu verzichten. In dem System braucht man keine Holding Six, weder mit noch gegen den Ball. Im Spielaufbau übernimmt der zentrale IV den Part, Absicherung hat man auch genug. Da braucht es dann zwei handlungsschnelle und spielstarke Spieler im ZM. Groß ist dafür perfekt, auch Nmecha könnte da aufblühen.
Im Moment drängt es sich für mich auf, Sabitzer neben Groß zurückzuziehen. Der ist in seiner jetzigen Rolle in den bisherigen zwei Spielen ohnehin etwas verloren gewesen, was vor allem daran liegt, dass Ryerson rechts fast nur verwaltet. Sabitzer musste mit fast jedem Ballkontakt entweder direkt wider abbrechen und hintenrum spielen oder zu Ryerson, der dann abgebrochen und hintenrum gespielt hat. Es gab für Sabitzer fast keine Möglichkeit, nach vorne zu spielen, Räume zu öffnen.
Und er ist selbst nicht der Spieler, der mit Tempo und/oder im Dribbling die Räume öffnet. Das würde auch die Möglichkeit eröffnen, die Position neben Brandt mit einem Spieler zu besetzen, der genau das kann. Dafür kommen Beier, Malen, Adeyemi und auch Reyna in Betracht, die für ganz andere Überraschungsmomente sorgen können. Auch würde die Aufstellung bei gleicher Grundordnung personell offensiver.
Mein persönlicher Wunsch wäre:
Kobel
Anton, Süle, Schlotterbeck
Couto, Groß, Sabitzer, Gittens
Brandt, Adeyemi
Beier
Mit radikal meine ich, dass einige hier schreiben, dass
- Nuris Konzept gar nicht aufgehen kann
- was offensichtlich sei, nur Nuri merke das nicht
- der Schwachsinn mit 3 IV jetzt aufhören muss
- der Rumpelfußball jetzt "aufhören muss"
usw.
Wenn man einfach nur mal die Interviews mit Nuri und Groß nach dem Bremen-Spiel sieht, erkennt man sofort folgendes:
- Was da gespielt wurde, ist überhaupt nicht das, was Nuri sehen will
- Die Spieler fühlen sich gut vorbereitet, sind von der Theorie wohl überzeugt
- im Training klappt es auch besser.
Kurzum: Wir schaffen es überhaupt noch nicht, Nuris Idee auf den Platz zu bringen. Natürlich können punktuelle Veränderungen da helfen, aber das Problem liegt auf jeden Fall tiefer. Da muss man ansetzen. Es kann gut sein, dass da einfach nur die letzten 5-10% fehlen und dann schlägt das Ganze um. Das muss man analysieren, weiter eintrainieren und wenn es dann mittelfristig nicht funktioniert, kann man immer noch umdenken. Aber drei Spiele sind viel zu früh, um den Stab über Nuris Spielidee zu brechen.
Ich nehme jetzt mal Stumpens Vorschlag, um zu zeigen, was ich meine, ohne dass das irgendwie böse Stumpen gegenüber gemeint ist:
_______________Kobel
Ryerson - Süle - Anton - Bensebaini
Duranville - Gross - Sabitzer - Gittens
___________Beier - Malen
Das wäre dann wohl ein flaches 4-4-2. Das haben wir aber überhaupt nicht eingespielt. Die Wahrscheinlichkeit, dass das direkt läuft, ist schon deshalb eher gering. Tut es das nicht, kann man dann nach weiteren drei Spielen auf ein 4-3-3 umstellen und so weiter und so fort. Im Grunde ist das dann strukturell dasselbe Problem wie bei ständigen Trainerwechseln. Ich spiele seit über 30 Jahren Fußball und würde aus eigener Erfahrung sagen, solche aktionistischen Umstellungen tragen auch nicht zur Glaubwürdigkeit des Trainers bei. Ich hab das mehrfach erlebt, dass Trainer nach jedem nicht zufriedenstellenden Spiel immer gleich umstellen, einfach um was zu ändern. M.E. verunsichert das die Mannschaft nur zusätzlich. (Das ist der gleiche Grund, warum ich auch die geläufige Forderung nach frühen Auswechslungen - am besten gleich drei zur Halbzeit - eher kritisch sehe.)