Bei Dir liest sich das, als steckte gestern ein Plan dahinter. Die Wahrheit dagegen ist, wäre das 3:0 gefallen und das war eine 100% Torchance, die der Bochumer machen muss, wir hätten kein Land mehr gesehen in dem Spiel.
Er ist nicht gefallen! Das ist der Punkt. Wenn man sich nur auf den Spielverlauf bezieht! Insofern ist das immer müßig, über Eventualitäten zu diskutieren. Weil dann müsste man das Spiel auch unter dem Gesichtspunkt betrachten, was passiert wäre, wenn wir in Führung gegangen wären. Ist ja nicht so, als ob das nicht möglich gewesen wäre. Alles nur Varianten einer Möglichkeit.
Der Ball gestern war aber nicht drin und wir haben unsere Chancen danach besser genutzt. Das Ergebnis lautete dann 4:2.
Der Kontext ist, dass wir in der Woche zuvor eine 5:1 Klatsche in Stuttgart bekommen haben und wir machen genau dort weiter, wo das andere Spiel endete.
Ich habe ja geschrieben, warum wir, finde ich, in Stuttgart verloren haben und wo aus meiner Sicht unser Problem liegt. Wir sind im Aufbau selbst oft zu zögerlich/ leichtsinnig (siehe auch 2:0 gestern bzw. 3:0 gegen Stuttgart) und nutzen Ballgewinne weitaus schlechter als unsere Gegner. Kommen entsprechen auch selbst weniger zum Abschluss, weil wir im letzten Drittel einen Ticken zu umständlich sind, eher Ballverluste als Chancen kreieren und damit dem Gegner immer wieder Möglichkeiten zum Kontern geben. Stuttgart hat letzte Woche viel konsequenter nach Ballgewinnen agiert und uns damit enorme Schwierigkeiten bereitet.
Wenn wir Kontrolle im Spiel haben wollen, und die wollen wir in den letzten Jahren zumeist, dann muss man bei gegnerischen Druck mehrheitlich sicher im eigenen Passspiel sein und sich bietende Räume effektiver oder schneller nutzen. Das geht nicht, wenn da regelmäßig ein Spieler losläuft und übers ganze Feld bis zur Grundlinie rennt oder die halbe gegnerische Mannschaft ausspielen will. (Etwas übertrieben gesagt)
Im Verhältnis gerade zu Teams wie Stuttgart, Bayer oder München haben wir als Team eben nicht die Handlungsgeschwindigkeit, nicht die Passsicherheit, nicht das Passspiel im letzten Drittel. Wir versuchen da viel mit Einzelaktionen, also mit Ball am Fuß in sonst statischen Positionen, aber weniger mit Passspiel und Bewegung.
Es ist zwar nicht so, dass all das Genannte nicht vorhanden wäre, aber es ist im Vergleich halt schwerfälliger, zufälliger. Was auch Grund dafür sein mag, warum wir gegen die Topteams der Liga immer solche Schwierigkeiten haben. Die Gegner sind dann handlungsschneller und nutzen Fehler konsequenter, um vor unser Tor zu kommen. Siehe dann auch das Spiel gegen Stuttgart. Nochmal: Wir legen denen durch genannte Unzulässigkeiten drei Tore auf. Und nutzen im Vergleich unsere Umschaltsituationen, die es durchaus gab, weitaus schlechter.
Wenn wir die Handbremse im Spiel gelöst bekommen (gestern dann nach dem 2:2 oder auch gegen Frankfurt in der Phase nach der Führung, Brügge ), sieht das auch bei uns den Ticken besser aus.
Gruß Ignazius