Videobeweis

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Re: Videobeweis

#41 Beitrag von LEF » Di 13. Aug 2019, 11:28

Fafnir hat geschrieben: Di 13. Aug 2019, 10:35 Hier gibt es ein sehr hörenswertes Interview mit Jochen Drees (Projektleiter bei der DLF für VAR) zu dem Thema. Geht u.a. um Transparenz und natürlich auch um den Kimmich Tritt...
...."sollte ein Tor aber bestätigt werde, würden die Fans zweimal feiern". Sorry, was für ein Schwachsinn. Der hat den Fußballsport mit Sicherheit schon mal nicht verstanden. :(

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Re: Videobeweis

#42 Beitrag von bvbcol » Di 13. Aug 2019, 11:38

LEF hat geschrieben: Di 13. Aug 2019, 11:28
Fafnir hat geschrieben: Di 13. Aug 2019, 10:35 Hier gibt es ein sehr hörenswertes Interview mit Jochen Drees (Projektleiter bei der DLF für VAR) zu dem Thema. Geht u.a. um Transparenz und natürlich auch um den Kimmich Tritt...
...."sollte ein Tor aber bestätigt werde, würden die Fans zweimal feiern". Sorry, was für ein Schwachsinn. Der hat den Fußballsport mit Sicherheit schon mal nicht verstanden. :(
Da änderst du nichts dran, es wird der Fußball Stück für Stück verändert, und für die kommenden Generationen ist dieser Fußball dann das normalste der Welt. :x
Um uns alten Säcke geht es dabei schon lange nicht mehr, auch das Mittelalter von 35 aufwärts ist eigentlich nicht mehr zu 100% die Zielgruppe für die Zukunft
Die jungen Teenies werden im laufe der Zeit angepasst. :(

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Re: Videobeweis

#43 Beitrag von Dede 4ever BVB » Di 13. Aug 2019, 11:45

LEF hat geschrieben: Di 13. Aug 2019, 11:28
Fafnir hat geschrieben: Di 13. Aug 2019, 10:35 Hier gibt es ein sehr hörenswertes Interview mit Jochen Drees (Projektleiter bei der DLF für VAR) zu dem Thema. Geht u.a. um Transparenz und natürlich auch um den Kimmich Tritt...
...."sollte ein Tor aber bestätigt werde, würden die Fans zweimal feiern". Sorry, was für ein Schwachsinn. Der hat den Fußballsport mit Sicherheit schon mal nicht verstanden. :(
Und dennoch brandet in jedem Stadion nach so einer Entscheidung Jubel auf ;)

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Re: Videobeweis

#44 Beitrag von sw2105 » Di 13. Aug 2019, 12:27

Dede 4ever BVB hat geschrieben: Di 13. Aug 2019, 11:45
LEF hat geschrieben: Di 13. Aug 2019, 11:28
Fafnir hat geschrieben: Di 13. Aug 2019, 10:35 Hier gibt es ein sehr hörenswertes Interview mit Jochen Drees (Projektleiter bei der DLF für VAR) zu dem Thema. Geht u.a. um Transparenz und natürlich auch um den Kimmich Tritt...
...."sollte ein Tor aber bestätigt werde, würden die Fans zweimal feiern". Sorry, was für ein Schwachsinn. Der hat den Fußballsport mit Sicherheit schon mal nicht verstanden. :(
Und dennoch brandet in jedem Stadion nach so einer Entscheidung Jubel auf ;)
Geht so
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Re: Videobeweis

#45 Beitrag von smolli91 » Di 13. Aug 2019, 15:09

Naja wenn man das Spiel ein wenig versteht, sieht man meistens doch selbst ob das Tor regulär war oder nicht, war ja beim Abseits meistens auch so, dass man bei klaren Abseitspositionen schon wusste, dass es nicht zählt auch wenn ein paar unwissende trotzdem gejubelt haben. Beim Gegentoe find ichs noch spannend. zB in der letzten Minute, so bleibt die Hoffnung immer noch bestehn, dass es nicht gezählt hat und dann feiert man ein aberkanntes Tor des Gegners genauso. Vorher war man einfach machtlos, wenn man ein Foul oder Abseits als Zuschauer erkannt hat, dies aber nicht gepfiffen wurde, da regt man sich noch mehr auf. Problem liegt nicht am VAR, sondern an der generellen Beurteilung pro Bayern. Früher wurden einige klare Fehlentscheidungen pro Bayern zB in der Sportschau gar nicht erwähnt und die Bayernspieler haben die Schiris extrem beeinflusst vA bei Abseits und Hand gegen sich. Danach wurde es unter den Tisch gekehrt, heute werden die Fehlentscheidungen wenigstens klar angesprochen in der Nachbetrachtung. Klar gibts immernoch unverständliche Entscheidungen, die Ausreden wurden den Bayern aber ein Stück genommen. Davor konnten sie sich immer rausteden, dass der Schiri auch nur ein Mensch ist und nicht alles sehen kann, wenn sie bevorteilt wurden. Heute müssen sie sich mit dem VAR im Hintergrund wenigstens jedesmal rechtferitgen, warum und wiso. Problem ist das deutsche Schiriwesen nicht der VAR. Der VAR müsste aber am Seitenrand im Stadion sitzen und nicht in Köln. In der NFL wird dann beinem potentiellen Foul etc eine gelbe Flagge aufs Spielfeöd geschmissen, dass dann auch alle direkt wissen, dass das nochmals überprüft wird. Fällt keine Flagge kann man jubeln wie gewohnt, da man als Zuschauer weiss, dass kein Foul vorliegt.

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Re: Videobeweis

#46 Beitrag von El Emma » Di 13. Aug 2019, 20:21

Thorsten hat geschrieben: Mo 12. Aug 2019, 17:09

Natürlich gab es auch früher Momente, in denen aufgesprungen wurde, das ganze Stadion liegt sich in den Armen und die 'dumme Sau' Linienrichter hebt die Fahne. Jetzt spring ich nicht mal mehr auf, wenn das Runde im Eckigen landet, nicht ohne auf den Mittelpunkt zeigenden Schiri. Und selbst dann...

Du schätzt das anders ein als ich, okay. Meine Meinung ist, dass hiermit ein Teil der Faszination Fussball flöten geht, ebenso wie durch zu viel Geld, investierende Scheichs, Klebrige-Brauselieferanten, Klatschpappen u.s.w.
Als Neo-Nostalgiker könnte man aber auch entgegnen, dass einem doch irgendwie was fehlt, wenn der Referee nicht mehr einen Luftkasten zeichnen und sich Filmchen am Spielfeldrand angucken darf. Diese SPANNUNG vor der Entscheidung, einfach irre prickelnd. Und schon jetzt vermisst man den guten alten Kölner Keller.

Zum Glück gehöre ich nicht zu der Fraktion! :lol:
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Re: Videobeweis

#47 Beitrag von Bart65 » Di 13. Aug 2019, 20:41

Ich schaue Fußball nicht rational-analytisch. Ich schaue Fußball emotional und ich springe auf wenn der BVB ein Tor erzielt und ich ärgere mich wenn der Gegner gegen uns einnetzt.

Früher.

Jetzt fällt ein Tor, Stille. Der Schiri wedelt herum und gibt das Tor, fein. Tor, Juhu.
Oder Videobeweis wird angefordert, irgendwer guckt irgendwas genau an, die Entscheidung kommt, Tor. Yeah. Gähn.

Ich bleibe dabei: Der VAR ist der allerschlimmste Stimmungskiller im modernen Fußball!!

Ach so, ja, die Ungerechtigkeiten fallen weg... hahahahahahaha... hat man ja bei Kimmich gesehen...

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Re: Videobeweis

#48 Beitrag von Dede 4ever BVB » Di 13. Aug 2019, 20:50

Keine Ahnung, aber ich springe immer noch bei nem Tor auf, ärgere mich wenn er das Tor zurücknimmt und Jubel nochmal, wenn das Tor bestätigt wird oder Jubel, weil dem Gegner ein Tor wieder zurückgenommen wird. Aber jedem das seine...

Edit: Das Einzige wo ich nen Unterschied feststelle ist, wenn ich am TV schon sehe, dass da was sein könnte. Dann fällt es vielleicht etwas verhaltener aus und es ist zittern angesagt. Aber es ist bei weitem nicht so, dass ich jetzt bei jedem Tor den VAR Eingriff vermute und deshalb gar nicht mehr jubel.

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Re: Videobeweis

#49 Beitrag von MattiBeuti » Di 13. Aug 2019, 20:57

Bart65 hat geschrieben: Di 13. Aug 2019, 20:41 Ich schaue Fußball nicht rational-analytisch. Ich schaue Fußball emotional und ich springe auf wenn der BVB ein Tor erzielt und ich ärgere mich wenn der Gegner gegen uns einnetzt.

Früher.

Jetzt fällt ein Tor, Stille. Der Schiri wedelt herum und gibt das Tor, fein. Tor, Juhu.
Oder Videobeweis wird angefordert, irgendwer guckt irgendwas genau an, die Entscheidung kommt, Tor. Yeah. Gähn.

Ich bleibe dabei: Der VAR ist der allerschlimmste Stimmungskiller im modernen Fußball!!

Ach so, ja, die Ungerechtigkeiten fallen weg... hahahahahahaha... hat man ja bei Kimmich gesehen...
Ich würde es trotzdem in 2 Punkte unterteilen.

1. Gerechtigkeit. Auch wenn es solche Totalaussetzer wie die Kimmich-Verarsche gibt, ändert das ja nichts daran, dass es insgesamt gerechter geworden ist. Nur weil er bei einer Entscheidung falsch lag, die ohne VAR ja auch falsch entschieden worden wäre,
verschwinden die richtigen Entscheidungen des VARs ja nicht. Es ist insgesamt gerechter geworden. Das ist ja wohl auch bewiesen.

2. Die Emotionen. Ein Teil des Problems ist doch die plötzliche Ungewissheit, sobald der VAR eingeschaltet wird. Soll der VAR doch einfach jedes Tor kontrollieren und dann aber mit klaren und nachvollziehbaren Richtlinien urteilen. Er darf nur einschreiten, wenn es glasklar ist. Wenn er komplett von der Rolle entscheidet, dann tschüss und ab ins Bällebad(Pause als Keller-Schiri). Und wenn die Tor-Kontrolle keine Ausnahmesituation mehr ist, dann wird man sich auch nicht mehr davon irritieren lassen und man wird sich wieder trauen normal zu jubeln.
Ist nur meine Meinung. Alles ganz entspannt...

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Re: Videobeweis

#50 Beitrag von emma66 » Di 13. Aug 2019, 21:48

MattiBeuti hat geschrieben: Di 13. Aug 2019, 20:57
Bart65 hat geschrieben: Di 13. Aug 2019, 20:41 Ich schaue Fußball nicht rational-analytisch. Ich schaue Fußball emotional und ich springe auf wenn der BVB ein Tor erzielt und ich ärgere mich wenn der Gegner gegen uns einnetzt.

Früher.

Jetzt fällt ein Tor, Stille. Der Schiri wedelt herum und gibt das Tor, fein. Tor, Juhu.
Oder Videobeweis wird angefordert, irgendwer guckt irgendwas genau an, die Entscheidung kommt, Tor. Yeah. Gähn.

Ich bleibe dabei: Der VAR ist der allerschlimmste Stimmungskiller im modernen Fußball!!

Ach so, ja, die Ungerechtigkeiten fallen weg... hahahahahahaha... hat man ja bei Kimmich gesehen...
Ich würde es trotzdem in 2 Punkte unterteilen.

1. Gerechtigkeit. Auch wenn es solche Totalaussetzer wie die Kimmich-Verarsche gibt, ändert das ja nichts daran, dass es insgesamt gerechter geworden ist. Nur weil er bei einer Entscheidung falsch lag, die ohne VAR ja auch falsch entschieden worden wäre,
verschwinden die richtigen Entscheidungen des VARs ja nicht. Es ist insgesamt gerechter geworden. Das ist ja wohl auch bewiesen.

2. Die Emotionen. Ein Teil des Problems ist doch die plötzliche Ungewissheit, sobald der VAR eingeschaltet wird. Soll der VAR doch einfach jedes Tor kontrollieren und dann aber mit klaren und nachvollziehbaren Richtlinien urteilen. Er darf nur einschreiten, wenn es glasklar ist. Wenn er komplett von der Rolle entscheidet, dann tschüss und ab ins Bällebad(Pause als Keller-Schiri). Und wenn die Tor-Kontrolle keine Ausnahmesituation mehr ist, dann wird man sich auch nicht mehr davon irritieren lassen und man wird sich wieder trauen normal zu jubeln.
gefällt mir, so könnte es gehen. :thumbup:
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Re: Videobeweis

#51 Beitrag von crossX » Di 13. Aug 2019, 23:04

Vor der Einführung des Videobeweises dachte ich auch dass es eine super Sache wäre.
Mittlerweile bin ich auch für die Abschaffung, oder wenigstens starke Reduzierung der Einmischung durch den VAR.
Obs gerechter geworden ist? Glaube ich nicht. Statistisch wird uns das zwar immer wieder gesagt, aber dann wird das Bild bei einem Handspiel oder Foul so lange hin und her gespult, bis man sagen kann: ja, da war was. Schon war die Korrektur gerechtfertigt, macht sich gut in der Statistik. Wie der Elfer gegen uns im Derby. Den hätte sonst nie einer gegeben. Dass die Sachen in der Zeitlupe oft anders aussehen und Täuschen können wird komplett ignoriert.

Gleichzeitig hab ich immer bedenken was die Ehrlichkeit der Protagonisten angeht. Es geht um zu viel Geld, und der VAR gibt zusätzliche Möglichkeiten das Spiel zu beeinflussen. Wenn man bedenkt dass einige Teams immer noch 3-4 mal am Stück "beschissen" werden, trotz oder gerade wegen VAR, dann braucht man den nicht wirklich. Danach sagt halt der VAR: ich habe es falsch gesehen/eingeschätzt. Was sonst der Schiedsrichter auf dem Feld sagen musste. Und es geht weiter. Ich sehe den Mehrwert nicht, und die Nachteile (Stimmung/Jubel) sind bekannt.

Manchmal ist weniger mehr. Den VAR wirklich nur bei krassen Fehlentscheidungen zu Rate ziehen, wie damals des Tor für Leverkusen was durch das Außennetz gefallen ist. Der Schiri auf dem Platz muss immer noch 100% der Verantwortung haben und so pfeifen, als ob es den VAR gar nicht geben würde. Und nicht bei jeder Entscheidung nachfragen oder warten ob sich einer meldet.

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Re: Videobeweis

#52 Beitrag von daysleeper18783 » Mi 14. Aug 2019, 08:13

MattiBeuti hat geschrieben: Di 13. Aug 2019, 20:57
Ich würde es trotzdem in 2 Punkte unterteilen.

1. Gerechtigkeit. Auch wenn es solche Totalaussetzer wie die Kimmich-Verarsche gibt, ändert das ja nichts daran, dass es insgesamt gerechter geworden ist. Nur weil er bei einer Entscheidung falsch lag, die ohne VAR ja auch falsch entschieden worden wäre,
verschwinden die richtigen Entscheidungen des VARs ja nicht. Es ist insgesamt gerechter geworden. Das ist ja wohl auch bewiesen.

2. Die Emotionen. Ein Teil des Problems ist doch die plötzliche Ungewissheit, sobald der VAR eingeschaltet wird. Soll der VAR doch einfach jedes Tor kontrollieren und dann aber mit klaren und nachvollziehbaren Richtlinien urteilen. Er darf nur einschreiten, wenn es glasklar ist. Wenn er komplett von der Rolle entscheidet, dann tschüss und ab ins Bällebad(Pause als Keller-Schiri). Und wenn die Tor-Kontrolle keine Ausnahmesituation mehr ist, dann wird man sich auch nicht mehr davon irritieren lassen und man wird sich wieder trauen normal zu jubeln.
Ich denke das mit den Emotionen erübrigt sich, wenn sich alle auf das Prozedere einlassen. In der NFL läufts doch auch wie von Dede beschrieben. Man freut sich nach dem Spielzug über den Touchdown und dann gibts wieder den Jubel nach der Bestätigung durch den Schiri. Theoretisch ist ja sogar eine "Jubelmöglichkeit", also eine Möglichkeit seinen Emotionen freien Lauf zu lassen, hinzugekommen ( ;) nicht ganz ernst gemeint). Bei mir war es immer so, dass ich bei nem Tor, wo ich Abseits befürchtet habe, auch immer erst zum Assi und Schir geschaut habe und erst dann gejubelt habe. In 90% aller Fälle würde man bei Toren gar nichts von der Einmischung des VAR mitbekommen, außer man möchte es und weigert sich den VAR anzunehmen, spielt beleidigte Leberwurst und freut sich nicht mehr über eigene Tore, weil könnte ja theoretisch zurückgenommen werden. Ich sehe z.B. die positive Tendenz, dass Abseits inzwischen in den meisten Fällen im Zweifel für den Angreifer entschieden wird. War es doch Abseits, kann das Tor ja zurückgenommen werden. Ein einmal gepfiffenes Abseits kann aber nicht rückgängig gemacht werden. Allein durch diese Kopfeinstellung der Schiris hat sich ein unter dem Strich faireres Bild ergeben.

Der VAR hat zwei Probleme, die einander auch bedingen: Zum einen die lächerliche Umsetzung in Deutschland und zum anderen die Verbortheit eines gewissen Fan-Klientels. Wichtig wäre eine Erklärung der Entscheidung im Stadion, damit diese Nachvollziehbar wäre und stringentere Regelungen für die Anwendung. Meinen Vorschlag dazu habe ich bereits kundgetan, auch wenn es für manchen zu kompliziert gewesen ist. Ganz wichtig dabei wäre, dass der Schiri auf dem Feld tatsächlich auch die Entscheidung fällt. Nur so kann eine einheitliche Linie gewährleistet werden. Dazu sollte den Schiris die Entscheidung über die Zurhilfenahme des VAR abgenommen werden um so Missbrauch zu verringern und Vergleichbarkeit zu schaffen. Feste Situationen, in denen immer auf den VAR zurückgegriffen wird und alles andere liegt in der Hand der Mannschaften. Das wird in den meisten Ball(Scheiben- und Ei-)sportarten so gemacht. Warum sollte das im Fußball ungerechter sein oder nicht anwendbar? Warum leidet die Stimmung bei diesen anderen Sportarten nicht unter der Entscheidung? Warum gibt es nur im Fußball diese Diskussion, die woanders nicht existiert? Und selbst im Fußball ist die Akzeptanz in anderen Ländern nicht annähernd so ein Problem, wie in Deutschland und Großbritannien (England ist wirklich eine besonders gute Gesellschaft, wenn es um Reaktionismus geht).

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Re: Videobeweis

#53 Beitrag von Thorsten » Mi 14. Aug 2019, 09:42

daysleeper18783 hat geschrieben: Mi 14. Aug 2019, 08:13
Ich denke das mit den Emotionen erübrigt sich, wenn sich alle auf das Prozedere einlassen. In der NFL läufts doch auch wie von Dede beschrieben. Man freut sich nach dem Spielzug über den Touchdown und dann gibts wieder den Jubel nach der Bestätigung durch den Schiri. Theoretisch ist ja sogar eine "Jubelmöglichkeit", also eine Möglichkeit seinen Emotionen freien Lauf zu lassen, hinzugekommen ( ;) nicht ganz ernst gemeint). Bei mir war es immer so, dass ich bei nem Tor, wo ich Abseits befürchtet habe, auch immer erst zum Assi und Schir geschaut habe und erst dann gejubelt habe. In 90% aller Fälle würde man bei Toren gar nichts von der Einmischung des VAR mitbekommen, außer man möchte es und weigert sich den VAR anzunehmen, spielt beleidigte Leberwurst und freut sich nicht mehr über eigene Tore, weil könnte ja theoretisch zurückgenommen werden. Ich sehe z.B. die positive Tendenz, dass Abseits inzwischen in den meisten Fällen im Zweifel für den Angreifer entschieden wird. War es doch Abseits, kann das Tor ja zurückgenommen werden. Ein einmal gepfiffenes Abseits kann aber nicht rückgängig gemacht werden. Allein durch diese Kopfeinstellung der Schiris hat sich ein unter dem Strich faireres Bild ergeben.

Der VAR hat zwei Probleme, die einander auch bedingen: Zum einen die lächerliche Umsetzung in Deutschland und zum anderen die Verbortheit eines gewissen Fan-Klientels. Wichtig wäre eine Erklärung der Entscheidung im Stadion, damit diese Nachvollziehbar wäre und stringentere Regelungen für die Anwendung. Meinen Vorschlag dazu habe ich bereits kundgetan, auch wenn es für manchen zu kompliziert gewesen ist. Ganz wichtig dabei wäre, dass der Schiri auf dem Feld tatsächlich auch die Entscheidung fällt. Nur so kann eine einheitliche Linie gewährleistet werden. Dazu sollte den Schiris die Entscheidung über die Zurhilfenahme des VAR abgenommen werden um so Missbrauch zu verringern und Vergleichbarkeit zu schaffen. Feste Situationen, in denen immer auf den VAR zurückgegriffen wird und alles andere liegt in der Hand der Mannschaften. Das wird in den meisten Ball(Scheiben- und Ei-)sportarten so gemacht. Warum sollte das im Fußball ungerechter sein oder nicht anwendbar? Warum leidet die Stimmung bei diesen anderen Sportarten nicht unter der Entscheidung? Warum gibt es nur im Fußball diese Diskussion, die woanders nicht existiert? Und selbst im Fußball ist die Akzeptanz in anderen Ländern nicht annähernd so ein Problem, wie in Deutschland und Großbritannien (England ist wirklich eine besonders gute Gesellschaft, wenn es um Reaktionismus geht).
Ich hatte diese Diskussion eigentlich schon abgeschlossen, als ich schrieb, dass wir da halt unterschiedlicher Meinung sind. Warum Du allerdings nachkarten musst, indem Du von 'Verbortheit (sic) eines gewissen Fan-Klientels' und 'für einige zu kompliziert' schreibst, kann ich nicht nachvollziehen. Aber gut, wenn das Deine Diskussionsführung ist...

Ich bleibe bei meinen Argumenten: Das Spiel hat sich dadurch geändert und es ist gefühlt nicht gerechter geworden. Ich habe jetzt keine Zeit dafür, aber man könnte vergleichen, wie sich die durchschnittlichen Differenzen zwischen realen Punkten und 'gerechten' Punkten in der wahretabelle.de geändert haben, seit der Videobeweis eingeführt wurde. Ich glaube, der Unterschied ist nicht groß.
Thorsten
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Re: Videobeweis

#54 Beitrag von daysleeper18783 » Mi 14. Aug 2019, 10:36

Thorsten hat geschrieben: Mi 14. Aug 2019, 09:42
Ich hatte diese Diskussion eigentlich schon abgeschlossen, als ich schrieb, dass wir da halt unterschiedlicher Meinung sind. Warum Du allerdings nachkarten musst, indem Du von 'Verbortheit (sic) eines gewissen Fan-Klientels' und 'für einige zu kompliziert' schreibst, kann ich nicht nachvollziehen. Aber gut, wenn das Deine Diskussionsführung ist...

Ich bleibe bei meinen Argumenten: Das Spiel hat sich dadurch geändert und es ist gefühlt nicht gerechter geworden. Ich habe jetzt keine Zeit dafür, aber man könnte vergleichen, wie sich die durchschnittlichen Differenzen zwischen realen Punkten und 'gerechten' Punkten in der wahretabelle.de geändert haben, seit der Videobeweis eingeführt wurde. Ich glaube, der Unterschied ist nicht groß.
Wenn Du Dich angesprochen fühlst, bitte. Meine Äußerungen waren nicht allein auf Dich bezogen. Bis auf das kompliziert, aber das konnte ich mir nicht verkneifen, denn was an meinem Vorschlag kompliziert ist, musst Du mir noch immer erklären.Es gibt doch schon innerhalb des Forums, ganz zu Schweigen innerhalb Deutschlands, genug Misstöne. Ich muss mich also nicht auf Dich allein konzentrieren. Bis auf die Emotionen (was meiner Meinung nach allein ein Problem der Umgewöhnung ist, daher Verbortheit) und den Kimmich-Tritt, habe ich bisher auch ehrlich gesagt kein Argument gegen den VAR gesehen, mal unabhängig von der an Peinlichkeit grenzenden Implementierung und Handhabung in Deutschland.

Auf Wahretabelle gehe ich jetzt mal nicht groß ein, weil 1. nicht jede Fehlentscheidung Auswirkung auf das Ergebnis hat, 2. nicht jede Auswirkung auf den Spielverlauf durch eine Fehlentscheidung in der Wahrentabelle wiedergespiegelt wird und 3. ich mich nur wiederholen kann, dass in Deutschland der VAR bisher schlecht angewendet wurde und daher sicher kein gutes Beispiel darstellt.

Wenn jedes irreguläre Tor nicht zählt und jedes reguläre Tor zählt, wenn die meisten Abseitsentscheidungen richtig getroffen werden und rote Karten in den richtigen Situationen eingesetzt werden, wenn es nur dann Elfer gibt, wenn es auch einer war, dann wäre doch schon vieles gerechter, oder? Das das alles nicht von heute auf morgen optimal funktioniert und schon gar nicht so wie der DFB/die DFL das bisher praktizieren, keine Frage, aber die Absicht die dahinter steckt ist doch sinnvoll, oder nicht? Warum also nicht bemühen diese Gerechtigkeit zu bekommen und lieber den Emotionen freien Lauf lassen, wenn die meiste Emotion am Ende dadurch generiert wird, dass man sich über Fehlentscheidungen ärgert. Grund zur Diskussion wird genauso wenig abgeschafft wie ein gewisses Maß an Ungerechtigkeit. Dafür gibt es zu viel Auslegungsspielraum. Aber die fehler könnten minimiert werden und jeder Fehler weniger ist gut.

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Re: Videobeweis

#55 Beitrag von RheinSiegBorusse » Mi 14. Aug 2019, 11:21

Ich mache es kurz ;)

Für mich gehört der Quatsch abgeschafft.
Das ist nicht mehr mein Fussball, wie ich Ihn kennen und lieben gelernt habe.

Seit dieser Scheixx eingeführt worden ist, gucke ich immer weniger Spiele
(eigentlich nur noch unseren BVB), weil es einfach keinen Spaß mehr macht.
Dafür letzte Saison vermehrt Premier L. geguckt, aber dass wird sich ja wahrscheinlich
auch erledigen.
Ständig dieser Mist und diskutiert wird auch weiterhin. Wofür also ?

Ich verstehe es nicht und will es ehrlich gesagt auch nicht. Bemerke in meinem
Umfeld immer mehr, wie sich viele so langsam verabschieden. Aber die Entwicklung
muss ja weiter gehen … LEIDER
Aber jedem das seine.

So genug geheult
"Nein, liebe Zuschauer, das ist keine Zeitlupe. Der läuft wirklich so langsam." (Werner Hansch) :lol:

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Re: Videobeweis

#56 Beitrag von LEF » Mi 14. Aug 2019, 13:37

RheinSiegBorusse hat geschrieben: Mi 14. Aug 2019, 11:21 Ich mache es kurz ;)

Für mich gehört der Quatsch abgeschafft.
Das ist nicht mehr mein Fussball, wie ich Ihn kennen und lieben gelernt habe.

Seit dieser Scheixx eingeführt worden ist, gucke ich immer weniger Spiele
(eigentlich nur noch unseren BVB), weil es einfach keinen Spaß mehr macht.
Dafür letzte Saison vermehrt Premier L. geguckt, aber dass wird sich ja wahrscheinlich
auch erledigen.
Ständig dieser Mist und diskutiert wird auch weiterhin. Wofür also ?

Ich verstehe es nicht und will es ehrlich gesagt auch nicht. Bemerke in meinem
Umfeld immer mehr, wie sich viele so langsam verabschieden. Aber die Entwicklung
muss ja weiter gehen … LEIDER
Aber jedem das seine.

So genug geheult
Das sehe ich auch so. Dies ist ein weiterer Sargnagel für den Fußball. Nur, dass der gemeine Fußballfreund halt nicht mehr gefragt wird. Die Geschichte wird sich rächen; viel schneller als einige denken.

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Re: Videobeweis

#57 Beitrag von MattiBeuti » Do 15. Aug 2019, 14:08

daysleeper18783 hat geschrieben: Mi 14. Aug 2019, 08:13
MattiBeuti hat geschrieben: Di 13. Aug 2019, 20:57
Ich würde es trotzdem in 2 Punkte unterteilen.

1. Gerechtigkeit. Auch wenn es solche Totalaussetzer wie die Kimmich-Verarsche gibt, ändert das ja nichts daran, dass es insgesamt gerechter geworden ist. Nur weil er bei einer Entscheidung falsch lag, die ohne VAR ja auch falsch entschieden worden wäre,
verschwinden die richtigen Entscheidungen des VARs ja nicht. Es ist insgesamt gerechter geworden. Das ist ja wohl auch bewiesen.

2. Die Emotionen. Ein Teil des Problems ist doch die plötzliche Ungewissheit, sobald der VAR eingeschaltet wird. Soll der VAR doch einfach jedes Tor kontrollieren und dann aber mit klaren und nachvollziehbaren Richtlinien urteilen. Er darf nur einschreiten, wenn es glasklar ist. Wenn er komplett von der Rolle entscheidet, dann tschüss und ab ins Bällebad(Pause als Keller-Schiri). Und wenn die Tor-Kontrolle keine Ausnahmesituation mehr ist, dann wird man sich auch nicht mehr davon irritieren lassen und man wird sich wieder trauen normal zu jubeln.
Ich denke das mit den Emotionen erübrigt sich, wenn sich alle auf das Prozedere einlassen. In der NFL läufts doch auch wie von Dede beschrieben. Man freut sich nach dem Spielzug über den Touchdown und dann gibts wieder den Jubel nach der Bestätigung durch den Schiri. Theoretisch ist ja sogar eine "Jubelmöglichkeit", also eine Möglichkeit seinen Emotionen freien Lauf zu lassen, hinzugekommen ( ;) nicht ganz ernst gemeint). Bei mir war es immer so, dass ich bei nem Tor, wo ich Abseits befürchtet habe, auch immer erst zum Assi und Schir geschaut habe und erst dann gejubelt habe. In 90% aller Fälle würde man bei Toren gar nichts von der Einmischung des VAR mitbekommen, außer man möchte es und weigert sich den VAR anzunehmen, spielt beleidigte Leberwurst und freut sich nicht mehr über eigene Tore, weil könnte ja theoretisch zurückgenommen werden. Ich sehe z.B. die positive Tendenz, dass Abseits inzwischen in den meisten Fällen im Zweifel für den Angreifer entschieden wird. War es doch Abseits, kann das Tor ja zurückgenommen werden. Ein einmal gepfiffenes Abseits kann aber nicht rückgängig gemacht werden. Allein durch diese Kopfeinstellung der Schiris hat sich ein unter dem Strich faireres Bild ergeben.

Der VAR hat zwei Probleme, die einander auch bedingen: Zum einen die lächerliche Umsetzung in Deutschland und zum anderen die Verbortheit eines gewissen Fan-Klientels. Wichtig wäre eine Erklärung der Entscheidung im Stadion, damit diese Nachvollziehbar wäre und stringentere Regelungen für die Anwendung. Meinen Vorschlag dazu habe ich bereits kundgetan, auch wenn es für manchen zu kompliziert gewesen ist. Ganz wichtig dabei wäre, dass der Schiri auf dem Feld tatsächlich auch die Entscheidung fällt. Nur so kann eine einheitliche Linie gewährleistet werden. Dazu sollte den Schiris die Entscheidung über die Zurhilfenahme des VAR abgenommen werden um so Missbrauch zu verringern und Vergleichbarkeit zu schaffen. Feste Situationen, in denen immer auf den VAR zurückgegriffen wird und alles andere liegt in der Hand der Mannschaften. Das wird in den meisten Ball(Scheiben- und Ei-)sportarten so gemacht. Warum sollte das im Fußball ungerechter sein oder nicht anwendbar? Warum leidet die Stimmung bei diesen anderen Sportarten nicht unter der Entscheidung? Warum gibt es nur im Fußball diese Diskussion, die woanders nicht existiert? Und selbst im Fußball ist die Akzeptanz in anderen Ländern nicht annähernd so ein Problem, wie in Deutschland und Großbritannien (England ist wirklich eine besonders gute Gesellschaft, wenn es um Reaktionismus geht).
Da sind wir uns größtenteils auch einig. Auch dass der VAR speziell in Deutschland noch Luft nach oben hat, dies aber natürlich sehr von den handelnden Personen abhängig ist.

Allerdings bin ich beim Thema modernisierung etwas zurückhaltender. Es muss nicht immer alles automatisch besser sein, nur weil es effizienter ist. Das Gesamtpaket muss stimmen und nicht nur das finale Ergebnis. Andere Sportarten und andere Länder haben auch andere Themen und Probleme. Auch der Umgang mit den Emotionen ist nunmal eine sehr subjektive Angelegenheit. Die Wahrnehmung ist da sicherlich unterschiedlich. Und wenn der Austausch auf eine angemessenen Weise vonstatten geht, finde ich das auch komplett legitim. Dass das Schrirgespann Hilfe, aufgrund des immer schneller werdenden Sports, benötigt, steht außer Zweifel. Der VAR soll jetzt das passende Werzeug dafür sein. Wie gesagt, in Deutschland wurde bislang ziemlich amateurhaft mit dem Werkzeug umgegangen, allerdings wurde uns auch bspw. bei der WM in Russland gezeigt, wie man es besser machen kann. Und dieses Niveau muss das erklärte Ziel sein.
Ist nur meine Meinung. Alles ganz entspannt...

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El Emma
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Re: Videobeweis

#58 Beitrag von El Emma » Sa 24. Aug 2019, 21:47

Also, dass der Video-"Beweis" mehr Gerechtigkeit in die Entscheidungen gebracht hätte, ist bitte wodurch genau zu belegen? Dadurch, dass diese Szenen noch einmal nachträglich von irgendwelchen Experten angeschaut wurden und dann mehrheitlich bestätigt wurden? Ja, wenn das eine Verbesserung darstellen soll, dann bitte.

Der VAR wurde ja nicht eingeführt, um die (gefühlten) Fehlentscheidungen von 60 auf 40 Prozent zu reduzieren. Man hatte damit schlicht die Erwartung verbunden, dass so gut wie keine Fehlentscheidungen mehr vorkommen. Davon kann einerseits keine Rede sein, da die Fehlerquote nach überwiegender Meinung der Fußballgemeinde nach wie vor erheblich ist, vielleicht etwas geringer als zuvor, das sei zugestanden. Aber doch weit von 15 oder 10% entfernt, nicht wahr?

Und was ist mit den Nicht-Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns, weil man sich auf eine Intervention des VAR verlässt? So wie heute wieder im Spiel Augsburg - Union, wo es einen möglichen Trikotzupfer im Strafraum gab, der aber nicht überprüft wurde? Oder wenn Linienrichter die Fahne selbst bei klarer Abseitsstellung unten lassen, denn wenn die Situation zum Tor führt, wird sie ja sowieso noch mal überprüft.

Die Option eines Videobeweises hat dem Fußball in vielen Szenen nicht nur die Spontaneität genommen. Er hat das Geschehen erheblich kompliziert. Es wird nicht nur über die Richtigkeit der Entscheidung selbst diskutiert, sondern auch darüber, dass man den VAR mal einsetzt und in vergleichbaren Situationen wieder nicht.

Er ist letztlich weiße Salbe. Er soll vermitteln, dass man etwas zur Verhütung krasser Fehlentscheidungen tun kann. Aber diesen Anspruch kann man nicht einlösen. Genau so wenig wie die Vorstellung, dass es im Fußball immer gerecht zugehen könnte. Nein, das kann es dort so wenig wie in jeder anderen Sportart, in der subjektive Komponenten wie Schieds- oder Wertungsrichter eingesetzt werden. Das Ungerechte ist dem Fußball immanent, wie wir jede Woche immer wieder sehen.

Aber wir wollen doch alle, dass es so etwas nicht gibt. Wir wollen immer, dass Entscheidungen für alle nachvollziehbar sind. Dass Tore nur anerkannt werden, wenn sie regelkonform erzielt wurden. Dass immer nur die Richtigen und niemals die Falschen vom Platz gestellt werden. Dass jedes absichtliche Handspiel geahndet, jedes Abseits zurückgegriffen wird. Dass sich niemand mehr über irgendwelche Fehler von Schiedsrichtern aufregen muss.

Mal ehrlich: Wollen wir das wirklich?
Allen ist das Denken erlaubt, doch vielen bleibt es erspart
(Curt Goetz)

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Re: Videobeweis

#59 Beitrag von Sunseeker » Sa 24. Aug 2019, 21:50


Ich bin ja an und für sich ein großer Verfechter des VAR.... Aber wenn das so weitergeht, daß die sch... Bauern weiterhin so bevorteilt werden...
Bock zum Gärtner sag ich nur.
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Re: Videobeweis

#60 Beitrag von Bart65 » Sa 24. Aug 2019, 21:53

Wie bereits in den wenigen Spielen dieser Saison mehrfach bewiesen: Weg damit. Ist total überlüssig. Wird nur gebraucht, um die Schiri - Bestechung richtig rund zu machen.

Das kann doch niemand mehr schönreden, was dort vor unseren Augen passiert!

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